Machen Sie Ihr Testament. Sonst machen es andere.

Der eine überschreibt sein Haus an den Sohn und sitzt nur wenig später mittellos auf der Straße. Die Immobilie ging in den Besitz der Bank über, als der geschäftliche Erfolg des Filius ausblieb.
Ein anderer macht sich überhaupt keine Gedanken über ein mögliches Ende. Ist ja auch erst Anfang fünfzig. Aber ein fataler Verkehrsunfall bringt ihn ums Leben und seine Frau in arge Not. Denn das Unternehmen geht nicht an die mitgeschäftsführende Ehefrau und Witwe über, sondern wird zerschlagen. Weil mangels Regelung die Kinder den Pflichtanteil fordern konnten und das Unternehmern damit finanziell ausbluten.

So vielfältig die Liste folgenschwerer Nachlässigkeiten ist, die Ursachen sind entweder das „Nach-mir-die Sintflut“-Denken oder schlichte Fehler in der Nachlassregelung. Insbesondere Unternehmer und Selbständige sind gehalten, Ihre finanziellen Angelegenheiten so zu gestalten, dass im Todesfall sowohl die Familie abgesichert, als auch eine vernünftige Weiterführung des Unternehmens gewährleistet ist. Schließlich geht es auch darum, das hart erarbeitete Vermögen vor dem ungenierten Zugriff des Finanzamtes zu schützen.

Ganz unabhängig davon, wann das reformierte Erbrecht umgesetzt wird, gilt es also, ein Testament zu machen. Und zwar jetzt, wie Rechtsanwalt Dr. Thomas Fritz fordert, denn „die sorgfältige Vorbereitung eines Testaments muss genauso ernst genommen werden wie jeder geschäftliche Vorgang zu Lebzeiten.“

Speziell für Unternehmer und Selbständige hat Thomas Fritz deshalb sein Buch „Wie Sie Ihr Vermögen vernichten, ohne es zu merken“ geschrieben. Anhand von 46 aus dem Leben (und Sterben) gegriffenen Anekdoten macht er deutlich, wie wichtig Vorsorge ist und vor allem auch, was Sie im Einzelnen tun können und müssen. Ein Buch zum Erbrecht, das ganz ohne Juristendeutsch auskommt und einen schnellen und guten Überblick über die aktuellen Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Lesenswert.

Gezielt an Privatleute wendet sich dagegen der Ratgeber der Autorinnen Sigrid Born und Nicole Würth. Sie empfehlen ihren Lesern, mindestens „solange am Leben zu bleiben, bis Sie Ihr Erbe geregelt haben.“ Wie Sie das am besten tun, zeigen die beiden Rechtswissenschaftlerinnen anhand von Beispielen und häufig vorkommenden Fällen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Schritt für Schritt Anleitung zum Verfassen eines Testaments. Genauso erfahren auch Erben, was im Umgang mit einem Testament zu beachten ist.

Über 70% der Deutschen überlassen es dem Staat, was nach ihrem Tod mit ihrem Vermögen passieren wird. Wer weniger vertrauensseelig ist, macht sich besser selbst ein paar Gedanken. Mögen die beiden Bücher eine Anregung und gute Anleitung sein.

Wer nicht unsterblich ist, lese: Thomas Fritz: Wie Sie Ihr Vermögen vernichten ohne es zu merken, 29,95 oder Sigrid Born, Nicole Würth: Erben, vererben und vermachen, 9,90

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