Der erste Eindruck ist immer der Falsche. Warum sich Personaler vor dem Halo-Effekt schützen müssen

Falsche Personalentscheidungen kosten Unternehmen Tausende von Euro. Berücksichtigt man zusätzlich die „Kollateralschäden“ wie die Beeinträchtigung des Betriebsklimas und die nervliche Belastung aller Beteiligten, verwundert es umso mehr, gerade in kleinen und mittleren Unternehmen immer noch das hohe Lied des Bauchgefühls zu hören. Beim Thema Personalauswahl scheinen selbst die härtesten Rechner alles auf die Karte Intuition zu setzen. Das ist genau so falsch wie teuer. Denn all zu oft erweist sich das vermeintlich sichere Gefühl als „Halo-Effekt“.

Es war im ersten Weltkrieg, als der amerikanische Psychologe Edward Thorndike die Kriterien untersuchte, nach denen Offiziere ihre Soldaten beurteilten. Und er war nicht wenig überrascht, als er feststellte, dass Aussehen und Größe der Soldaten einen wesentlichen Effekt auf die Beurteilung aller ihrer Fähigkeiten durch die Vorgesetzten hatten. Wer schöner und größer war, der, so unterstellten die Offiziere unbewusst, schießt auch besser, ist fitter und intelligenter. „Halo-Effekt“ nannte Thorndike diese Täuschung, der die Menschen fast hundert Jahre später immer noch so oft erliegen. Hier ist es der Banker, der sämtliche Alarmglocken ausschaltet und trotz Basel II einem schillernden Unternehmer Millionenkredite hinterher wirft, dort ist es der Unternehmer, der mit einer falsch getroffenen Personalentscheidung seine Firma an den Rand des Ruins treibt oder der Abteilungsleiter, der mit einem neuen, aber leider unfähigen Mann die Leistung der ganzen Abteilung nach unten zieht.

Das muss nicht sein, sagt der geschäftsführende Leiter der Beratungsstelle für Organisationen Uwe Peter Kanning. Denn auch wer nicht ausgebildeter Personaler ist, kann sich die nötigen Tools und Fertigkeiten für die systematische Personalauswahl aneignen. Gemeinsam mit Jens Pöttker und Katharina Klinge hat er in seinem jetzt neu erschienenen Buch „Personalauswahl. Leitfaden für die Praxis“ die wichtigsten Methoden sowie ihre Anwendung und Umsetzung in der Praxis beschrieben. Besonderes Augenmerk legen die Autoren in diesem Managementbuch neben der Anforderungsanalyse und dem gezielten Anwerben von Personal auf die Analyse der Bewerbungsunterlagen und auf die verschiedenen Möglichkeiten der Durchführung von Einstellungsinterviews. Mit dabei, auch auf CD-Rom, sind Interviewleitfäden und beispielhafte Auswertungsbögen. Und weil die Autoren wissen, auf was es in der Praxis ankommt, verweisen sie auch jeweils auf die rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Stärke des Buches liegt in der Kompetenz der Autoren. Sie versprechen kein Allheilmittel, sondern fächern die ganze Palette der Recruiting- und Personalauswahl-Methoden auf, zeigen ihre Vor- und Nachteile und setzen so die Verantwortlichen in die Lage, für die unterschiedlichen Anforderungen im unternehmerischen Alltag genau die richtige Lösung zu finden.

“You never get a seccond chance to make your first impression” sagt das amerikanische Sprichwort. Mit diesem Buch können Sie sich dagegen wappnen, auf den ersten Eindruck hereinzufallen.

Nicht nur auf den ersten Blick eines der besten Bücher zum Thema Personalauswahl: Uwe Peter Kanning, Jens Pöttker, Katharina Klinge: Personalauswahl, Leitfaden für die Praxis, 39,95

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