Was Unternehmen tun müssen, wenn gute Leute rar sind

Was hält die besten Leute Ihrer Branche davon ab, bei Ihnen zu arbeiten? Oder was können Sie dafür tun, dass Ihnen die besten Leute Ihrer Branche die Bude einrennen? Die geeignete Waffe im “Krieg um die Talente” schien in den 90ern gefunden. Mit “Employer Branding” wurden Unternehmen auf das Ziel hin ausgerichtet, eine attraktive “Arbeitgeber-Marke” zu werden. Die Rechnung ging auf. Und noch mehr. Denn Unternehmen, die auf Employer Brandig setzten, erhöhten bei der Gesamtbelegschaft die Zufriedenheitswerte, senkten den Krankenstand und die Diebstahlrate. Heute geht es deshalb nicht mehr um das “ob”, sondern um das “wie” des Employer-Branding. Sehr gute Einsichten liefert dafür die Expertin Katja Nagel in ihrem Buch “Employer Branding”, das jetzt bei Linde erschienen ist.

Wenn das Arbeitsklima nicht stimmt, schmilzt die Rendite

Ob Start-up oder internationaler Konzern – Mitarbeiter suchen an erster Stelle ein gutes Arbeitsklima, herausfordernde Aufgaben, die Möglichkeiten zur Weiterbildung sowie ein Unternehmen, dem in Zukunft noch einiges zugetraut werden kann. Um diese Präferenzliste für Unternehmen bearbeitbar zu machen, destilliert Katja Nagel daraus die wesentlichen “Treiber” der “Arbeitgeberattraktivität”. So kann jedes Unternehmen erkennen, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, und wo die guten Leistungen des Unternehmens lediglich entsprechend kommuniziert werden müssen.

Die Guten machen es vor

Was Katja Nagel hier beschreibt, ist zwar gut auf den Punkt gebracht, aber nicht neu. Lesenswert wird ihr Buch, wenn die Autorin sich daran macht, ihre guten Kontakte zu nutzen. Denn als Betriebswirtin mit viel Konzernerfahrung, zuletzt als Kommunikations- und Strategiechefin bei O2 Germany, standen ihr wohl viele Türen offen. Und so liefert sie in diesem Buch erhellende Fallbeispiele zum Thema Employer Branding von den besten Adressen. Mit dabei Siemens, Bertelsmann, SAP, Unilever und Roland Berger. Und dass Employer Branding gerade auch in mittelständischen Unternehmen den besonderen “Spirit” erzeugen kann, zeigen die Fallbeispiele Omicron electronics und compeople AG (wobei hier Employer Branding eher vorgelebt als implementiert wurde).

Ein toller Arbeitgeber wird man nicht durch reden, sondern durch handeln

Managementbuch.de – Fazit: Employer Branding gilt heute als wichtiges Instrument der Unternehmenspositionierung. Es entfaltet seine Wirkung von innen nach außen und berücksichtigt damit erstmals auch systematisch den Wert jedes einzelnen Mitarbeiters als “Botschafter” des Unternehmens. Damit wird auch deutlich, dass die Werkzeuge des Consumer-Branding im Employer Branding nicht weiter helfen. Denn ob ein Unternehmen als “attraktiver Arbeitgeber” gilt, sieht man auch daran, ob die Beschäftigten stolz sind, für das Unternehmen zu arbeiten. Und Stolz kann man nicht verordnen. Stolz kann man nur sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Mit “Employer Branding” hat Katja Nagel ein Buch geschrieben, das die Strategie- und HR-Verantwortlichen in den Unternehmen dazu anleitet, diese Rahmenbedingungen herzustellen.

Wolfgang Hanfstein, www.Managementbuch.de

Zum Buch:
>> Katja Nagel: Employer Branding. Starke Arbeitgebermarken jenseits von Marketingphrasen und Werbetechniken. Mit 7 Fallbeispielen aus der Praxis. Linde Verlag. August 2011

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