Die Geschichte einer starken Frau

In diesem Buch steckt Stoff für mindestens drei Hollywoodfilme! Und eine Menge Anschauungsmaterial zum Thema “machen statt jammern”. Es ist die Geschichte der “Emotion”-Macherin Katarzyna Mol. Aber es geht nicht so sehr um den Management-Buy-out, mit dem die Medienmanagerin von sich reden machte. Das Buch “Mit dem Herz in der Hand” ist viel mehr eine Reise zu ihrer Kindheit in Polen und die Vergegenwärtigung eines Weges, gegen den der Ritt über den Bodensee ein Spaziergang ist. Doch der Reihe nach.

Alkohol zerstört die Familie

Mitte der 70er Jahre bekommen Krystyna und Adam, zwei polnische Studenten mit Katarzyna ihr erstes Kind. Sie heiraten (etwas anderes ist im damaligen Polen undenkbar), doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Hier die ehrgeizige Mutter, die mit dem Kind in den Hörsaal stürmt und bis spät in der Nacht über den Büchern hockt, dort der schwermütige und undisziplinierte Vater, dessen Alkoholproblem immer dramatischer wird. Nach schwersten Auseinandersetzungen und Kämpfen trennt sich Krystyna von Adam. Die Tochter wächst bei der Großmutter und Tante auf.

Von den Kommunisten in die Flucht geschlagen

Fünf Jahre später. Die Gewerkschaft Solidarnosc sagt dem kommunistischen Regime in Polen den Kampf an. Mittendrin Krystyna, die schnell ins Visier der Polizei gerät. Als sie von ihrer bevorstehenden Verhaftung erfährt, packt Krystyna ihre siebenjährige Tochter und flieht über die DDR und Westberlin nach München. Die ehemalige Ingenieurin ist völlig mittellos, schlägt sich mit Putzjobs durch, wohnt mit ihrer kleinen Tochter in einer winzigen Kammer, ehe sie – ein ganz großer Tag – zusammen ein größeres Zimmer in einem Asylantenheim bekommen.

Von der Ingenieurin zur Putzfrau und zurück

Es folgen Jahre härtester Arbeit und größten Verzichts. Die Mutter studiert noch einmal, wird schließlich erfolgreiche Wirtschaftsinformatikerin. Gleichzeitig setzt sie alles daran, ihrer Tochter die beste Ausbildung zukommen zu lassen. Und sie, Katarzyna, gibt dieses Vertrauen nicht nur in Form einer Dissertation zurück, sondern vor allem, indem sie zeigt, dass sie die Botschaft ihrer Mutter verstanden hat: “Du hast es selbst in der Hand“. Noch nicht einmal die Krönung, sondern eher die Konsequenz aus dieser Erfahrung ist der Schritt Katarzyna Mols, ohne nennenswertes Kapital im Rücken einen Management-Buy-out zu wagen. Erfolgreich, wie man heute weiß.

Eine Hommage an die Mutter

Große Frauenkarrieren haben meist starke Frauen als Paten. Bei Katarzyna Mol ist es eine unglaublich starke Mutter und eine zupackende Großmutter. Produktive Rollenvorbilder, die später helfen, auch große Hindernisse zu überwinden. Managementbuch.de – Fazit: “Mit dem Herz in der Hand” ist eine Hommage an die Mutter Katarzyna Mols. Und ein Lehrstück darüber, welche Möglichkeiten in scheinbar noch so ausweglosen Zuständen stecken. Trotz einiger Längen sehr lesenswert!

Wolfgang Hanfstein, www.Managementbuch.de

Zum Buch:

>> Katarzyna Mol Mit dem Herz in der Hand. Eine Geschichte über die Freiheit, das Glück, meine Mutter und mich. Ludwig Verlag. Mai 2012

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Seite zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen