Seine politische Sprengkraft hat das Web 2.0 längst unter Beweis gestellt. Im Iran, während des Arabischen Frühlings, oder im Verlauf der Proteste gegen Stuttgart21 zeigte sich die Macht der Twitter- und Facebook-User. Auch wenn das Imperium jeweils zurückschlug oder noch dabei ist, zurückzuschlagen, so zeigte sich doch die Sprengkraft der neuen, nicht-hierarchischen Medien. Die Zensur kommt der technischen Entwicklung nicht hinterher. Gleichzeitig war es noch nie einfacher, sein Anliegen in die Welt zu tragen.
Neue ökonomische Strategien sind gefragt
Philipp Müller, Business-Development Director bei CSG und Dean der Uni Salzburg geht in seinem kleinen, essayistisch gehaltenen Buch „machiavelli.net“ der Frage nach, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die künftige Gestaltung politischer und ökonomischer Prozesse haben müssen und haben werden. Zum einen konstatiert er, dass Unternehmen ihre Existenzberechtigung aufs Spiel setzen, sollten sie den Turn hin zu offenen Organisationen nicht schaffen.
Welche politischen Chancen eröffnet die Medienrevolution
Aber es geht ihm nicht in erster Linie um ökonomische Notwendigkeiten. Vielmehr interessieren ihn die Chancen, die durch die Neuen Medien und Technologien entstehen, wenn sie intelligent genutzt werden. Müller plädiert für einen Reload überkommener Denkmodelle und Strategien. Mit Machiavelli hat das insofern zu tun, als Müller sich auf Machiavellis Leistung beruft, die Entstehung einer neuen Ordnung früh und klar erkannt zu haben (die Menschen sind nicht dem göttlichen Willen unterworfen, sondern haben die Freiheit zu wählen). Heute stehen wir, so Müller, vor einem Paradigmenwechsel ähnlichen Ausmaßes.
Wertvolle Impulse
Managementbuch.de – Fazit: Mit „machiavelli.net“ liefert Philipp Müller Vordenkern und Machern aus Politik und Wirtschaft wertvolle Impulse und interessante Deutungsvarianten der sich erst am Anfang befindenden Medienrevolution. Es öffnet den Blick dafür, dass unsere ökonomischen und auch unsere politischen Modelle vielleicht schon bald zum alten Eisen gehören könnten.
Wolfgang Hanfstein, www.Managementbuch.de
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