Der Name ihres Unternehmens ist Programm: „People’s Revolution“. Zwar verbirgt sich dahinter „nur“ eine der angesagtesten Mode-PR-Agenturen New Yorks. Aber schon mit ihrem ersten Buch „Wenn du heulen willst, geh raus!“ deutete Kelly „the Bitch“ Cutrone an, dass sie mehr im Schilde führt, als die PR-Branche aufzumischen. Jetzt zeigt sie mit ihrem zweiten Buch „Normal sind nur Loser“, was sie wirklich umtreibt. Ein Leben jenseits der Konventionen, ein Leben jenseits des Mainstreams. Ihr Buch ist ein Buch für „Freaks“, denn bisher, so Cutrone, „haben nur Freaks wirklich Großes bewirkt“.
Gar nicht so einfach, in New York anzuecken
In „Normal sind nur Loser“ beschreibt Kelly Cutrone ihre Sicht der Dinge. Das wäre eine öde Angelegenheit, wenn das der Nachbar von nebenan täte. Aber es ist eine spannende Sache, wenn eine Frau die Feder führt, die mit ihren Ansichten in New York aneckt und gleichzeitig mit ihrer Radikalität großen Erfolg hat. Tatsächlich ist ihr Buch der Bericht einer Frau, die den Kopf weit aus dem Fenster streckt. Und genau aus diesem Grund ist auch die hemmungslos subjektive Perspektive voll in Ordnung. Ähnlich wie die Hippies in den 60er Jahren oder auch die modernen Frauen in den 20ern des letzten Jahrhunderts zeigt und lebt Cutrone einen Lebensstil, der mit großer Wahrscheinlichkeit prägend für die Lebensstile der Zukunft sein wird.
Eine Kapitalistin kritisiert den Kapitalismus
Es ist die Verbindung zwischen schonungsloser Kapitalismuskritik und absolut auf Erfolg getrimmtem Unternehmertum. Das nebeneinander von völliger Ablehnung religiöser Traditionen und dem Suchen neuer spiritueller Erfahrungen. Oder die scheinbar unmögliche Reaktion auf den Tod ihres Vaters (sie fuhr nicht an sein Sterbebett sondern nahm einen Business-Termin wahr ¿ einen von ihr organisierten Party-Event. Und so wie sie das beschreibt, war es auch gut so). Ob es um wahre Freundschaften geht, um Sexualität oder um einige Gründe, neben all den amerikanischen Granden auch Eleanor Roosevelt und Crazy Horse auf dem Dollar zu verewigen – Cutrone denkt radikal und kreativ.
Wer in den Ring steigt, sollte boxen können
Cutrone hat ihr Buch als Anleitung geschrieben, sich ein Leben jenseits des Normalen zu erkämpfen, denn „wenn Sie in den Ring steigen wollen, sollten Sie natürlich auch boxen können!“ Und Sie boxt gegen vieles: Gegen die Kerzenindustrie, gegen Pelzträger, gegen die Medien – und gegen PR Agenturen. Managementbuch.de – Fazit: „Normal sind nur Loser“ präsentiert das Denken und Handeln einer unkonventionellen Frau. Viel wertvoller als die Blitzlichter in und aus ihrem Leben ist aber die Haltung, die sich von vorne bis hinten durchzieht. Und die heißt, sich nichts vorschreiben zu lassen, sich nichts sagen zu lassen und vor allem, das Denken nicht anderen zu überlassen.
Wolfgang Hanfstein, www.Managementbuch.de
Kommentar hinterlassen