Karriere ist jetzt Frauensache

Wer einen Karriere-Ratgeber für Frauen schreibt, droht mit seinem Buch in der Masse der Coaching-Literatur unterzugehen. Bei „Frauen auf Augenhöhe“ ist das anders. Das Buch von Barbara Schneider hebt sich wohltuend von der Masse ab. Es ist hervorragend recherchiert und prägnant geschrieben. Und es räumt schonungslos mit Mythen und Vorurteilen zur Frauenrolle im Business auf. Vorurteile nicht nur in den Köpfen der Männer, sondern auch der Frauen selbst.

Rote Karte für Machos

97 Prozent der Topentscheider in der deutschen Wirtschaft sind Männer. Schneiders Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Kurskorrektur. Ein höherer Frauenanteil in den oberen Etagen würde wichtige Impulse für Unternehmen und die gesamte Wirtschaft setzen. Diese These belegt sie mit stichhaltigen Argumenten und lässt dabei so manchen Macho unter den Top-Managern über seinen eigenen Unsinn stolpern: „ Ackermann setzte noch einen drauf, als er im Frühjahr 2011 über zukünftige Damen im Deutsche Bank-Vorstand sinnierte: Aber ich hoffe, dass das irgendwann dann farbiger sein wird und schöner auch“.

Aufräumen mit Klischees und Vorurteilen

Detailliert hinterfragt Barbara Schneider in „Frauen auf Augenhöhe“ die vermeintlich frauentypischen Karriereblockaden wie Kinderwunsch, mangelnde Durchsetzungskraft und fehlende Mobilität. Sie ruft energisch dazu auf, sich bewusst von althergebrachten Rollenvorgaben zu trennen, die nicht nur Männer verinnerlicht haben: „Obwohl sich die Situation von Frauen in den letzten Jahrzehnten immer mehr verbessert hat – wir können unseren Beruf frei wählen, Karriere machen, Kinder bekommen, heiraten oder es auch sein lassen – sind sie deutlich unzufriedener geworden. Vor allem Frauen scheinen sich davor zu fürchten, das Falsche zu wählen.“

Frauen „aufstiegsfähig“ machen

Im zweiten Teil ihres Buches erläutert Schneider, wie Frauen ihre Karriereziele formulieren und Stück für Stück umsetzen. Selbstmarketing und soziale Netzwerke sind dabei wesentliche Erfolgskriterien. Schneider weiß, wie Sie hier mögliche Defizite aufholen. Nicht über Nacht. Dafür aber nachhaltig.
Auch wenn der zweite Teil des Buches zahlreiche, konkrete Coaching-Elemente enthält: Schneider will keine Instant-Rezepte liefern und verzichtet auf schablonenhafte „Ich-mach-vor-und-du-machst-nach-Übungen“. Das mindert keineswegs den Nutzwert. Im Gegenteil. Gerade, weil sie Therapeuten-Duktus vermeidet, wirken ihre Anregungen jederzeit realitätsnah und glaubwürdig. Roter-Reiter.de-Fazit: „Frauen auf Augenhöhe“ ist ein erstklassiger Karriere-Rategeber. Klug und aufschlussreich. Auch den Männern in den Chefetagen zu empfehlen. Denn die finden in diesem Buch genug Argumente, um bei der nächsten Beförderungswelle Frauen die Vorfahrt zu geben.

 

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

Barbara Schneider: “Frauen auf Augenhöhe”. Gabal 2012.

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