Zwischen „Aufgeben“ und „Durchsetzen auf Teufel komm raus“ gibt es eine Alternative

Belastende Konflikte im Beruf oder im Privatleben erscheinen deshalb kaum lösbar, weil unser Denken nur zwei mögliche Auswege beleuchtet: Entweder ich setze mich und meine Interessen durch (sehr schwierig), oder aber ich gebe meine Position auf (undenkbar). Stephen R. Covey öffnet in „Die 3. Alternative“ unsere Blickrichtung für einen weiteren, erfolgversprechenderen Lösungsansatz: Synergie. Das ist die Fähigkeit, ein Problem dauerhaft zu beheben und gleichzeitig die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen.

Synergie heißt nicht Kompromiss sondern beiderseitiger Gewinn

Denn Konflikte, die im Dialog mit dem Chef, dem Ehepartner oder dem besten Freund entstehen, lassen sich auch nur im Dialog entschärfen. Synergie bedeutet für Covey keinesfalls Kompromisse, sondern Zugewinne auf allen Seiten der Verhandelnden. „Synergie ist, wenn eins plus eins nicht zwei, sondern zehn, hundert oder sogar tausend ergibt! Sie entsteht, wenn zwei oder mehr Menschen beschließen, ihre eigene Sicht der Dinge in den Hintergrund zu stellen, um gemeinsam ein schwieriges Problem zu lösen.“

Urteile als Vorurteile erkennen. Den anderen akzeptieren. Die Sache sehen. Neue Lösungen finden

Vier Paradigmen ebnen den Weg zur dritten Alternative, die chronologisch zu durchlaufen sind. „Ich sehe mich“ steht am Anfang. Covey fordert Sie hierbei auf, Ihre Einstellungen zu justieren und Vorurteile kritisch zu hinterfragen. Im zweiten Schritt „Ich akzeptiere dich“ stehen Sie vor der Aufgabe, Ihr Gegenüber nicht mit den widerläufigen Interessen gleichzusetzen, sondern als Partner anzunehmen, der mit dem gleichen Recht um seine Belange kämpft. Diese anzunehmen und zu verstehen ist der dritte Schritt und gleichsam die Basis für den Ausweg: „Ich schaffe mit dir Synergie“. „Die Grundvoraussetzung für Synergie ist, zu erkennen, dass es unendliche viele Lösungsansätze gibt, die keiner von uns je zuvor im Sinn hatte.“

Für ein besseres Miteinander

Wie sich diese Paradigmen im Alltag umsetzen lassen um Probleme neu zu bewerten und gemeinsam Auswege zu finden, erläutert der 2012 verstorbene Stephen Covey in seinem letzten Buch. Damit ist „Die 3. Alternative“ so etwas wie das Vermächtnis des Mannes, der mit „Die sieben Wege zur Effektivität“ einen internationalen Bestseller geschrieben hat. Roter-Reiter.de-Fazit: Die 3. Alternative, das ist die Kernaussage des Buches, ist kein exklusives Instrument der Top-Manager oder Diplomaten, sondern eine alltagstaugliche Methode zur nachhaltigen Verbesserung des sozialen Miteinanders. Ein positives Buch, lehrreich und sehr unterhaltsam. Wer sich auf Coveys Ideen einlässt, sollte in der Lage sein, selbst über Jahre hinweg schwelende Streitigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Oliver Ibelshäuser www.roter-reiter.de

 

Stephen Covey: Die 3. Alternative, Gabal 2012

mehr Infos zum Buch: “Die 3. Alternative” bei Managementbuch.de


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