„Computerspiele sind pure Zeitverschwendung und machen dumm“. Diese Einschätzung hält sich hartnäckig und wird regelmäßig durch (pseudo)wissenschaftliche Studien befeuert. Mit viel Herzblut und Verstand entzaubert Jane McGonigal in ihrem erstklassig recherchierten Buch „Besser als die Wirklichkeit“ derlei Vorurteile zu PC- und Online-Games. Und kommt zu dem Ergebnis, dass Computerspiele für alle Altersgruppen nützlich sind, weil sie unser Denken schärfen: „Spiele helfen uns dabei, größere Ziele zu formulieren und gemeinsam scheinbar unlösbare soziale Aufgaben anzugehen.“
PC-Games verbinden Menschen
Anhand zahlreicher in den USA und auch in Deutschland populärer Computerspiele belegt die Autorin, warum die Games positiven Einfluss auf unsere Wahrnehmungen und Handlungsmuster haben können. Selbst das Totschlagargument von der sozialen Isolation verbannt McGonigal ins Reich der Fabeln. Es gibt zahllose Games – nicht nur in den sozialen Netzwerken – die soziale Kompetenzen und Kommunikationsfreude stärken.
Die Argumentation ist schlüssig und dürfte selbst hartnäckige Kritiker zum Umdenken bringen. Zwar werden World of Warcraft oder FarmVille keine besseren Menschen aus den Spielern machen. Aber die Games bieten Entspannung und können durchaus dazu beitragen, dass der Akteur Lösungsmuster und Zusammenhänge entdeckt, die er auf seinen privaten Alltag und den Job übertragen kann.
Roter-Reiter – Fazit: Schalten Sie Office aus! Gehen Sie lieber auf die Jagd nach Highscores und virtuellen Boni. Wenn Sie das Buch gelesen haben, werden Sie nicht mehr unter schlechtem Gewissen leiden, wenn Sie zwei Stunden am Tag „sinnlos“ verdaddelt haben.
Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de
Jane McGonigal: „Besser als die Wirklichkeit“; Heyne
mehr Infos zu >> “Besser als die Wirklichkeit” bei Managementbuch.de
Kommentar hinterlassen