Die dicke Karre nehm ich mir

Platzhirsche muss man streicheln (umso besser sind sie später zu erlegen). Und statt Verständnisfragen zu stellen, beißt man, respektive frau, sich besser auf die Lippen. Zehn solcher Karrierespielregeln legt Isabel Nitzsche in ihrem neuen Buch “Spielregeln im Job durchschauen” allen Frauen ans Herz, die nach oben wollen. Sollen Frauen also jetzt wie Männer werden? Nein, sagte die Autorin. Aber sie sollten wenigstens die Spielregeln kennen, nach denen die Herren spielen.

Nur wer die Regeln kennt, kann das Spiel gewinnen

Die Begründungen der Differenz zwischen Frau und Mann können unterschiedlicher und vielfältiger nicht sein. Und doch haben sie eines gemeinsam. Sie helfen Frauen, die im Job vorankommen wollen, keinen Millimeter weiter. Denn diese Frauen merken Tag für Tag, dass es Unterschiede gibt. Im Handeln wie im Denken. Deshalb ist es gut, dass die Autorin nicht bei Adam und Eva anfängt, sondern gleich mitten ins Thema springt und die unsichtbaren Business-Spielregeln auf den Tisch legt.

Einfach genau das Gegenteil machen

Aus ihrer Coaching- und Beratungserfahrung hat Isabel Nitzsche genau zehn Spielregeln herausgearbeitet, die für die Karriere in Unternehmen wichtig sind. Sie beinhalten oft das genaue Gegenteil dessen, was man Mädchen immer eingetrichtert hat.

  • Macht ist großartig. (Wer “Macht” als anrüchig empfindet, wird sich wohl schwer damit tun, Macht auszuüben. Anders gesagt. Wenn Sie Macht haben, zeigen Sie es auch, nehmen Sie den dicken Firmenwagen, wenn Sie ihn kriegen!)
  • Es gibt immer einen Platzhirsch. (Für Männer völlig normal, für Frauen ein Affront. Aber es gilt die Regel: Man spaziert nicht einfach in ein fremdes Revier. Höchstens man ist gerüstet für den Kampf und akzeptiert danach das Ergebnis.)
  • Am Ende zählt nur das Ergebnis. (Wenn das Betriebsklima stimmt, die Zahlen aber im Keller sind, hilft das am Ende niemandem).
  • Mut zum Risiko. (Männer sind für die Fortpflanzung der Gattung viel austauschbarer als Frauen und wurden deshalb schon immer bevorzugt für die riskanten Aktionen ausgewählt. Aber leben wir noch in der Steinzeit?)
  • Jungs spielen lieber mit Jungs. (Wer also darauf wartet, eingeladen zu werden, kann unter Umständen lange warten. Hilft nur, sich selbst einzuladen.)
  • Verbündete werden gepflegt. (Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber weil Frauen oft hoffnungslose “Inhalter” sind, lesen sie lieber den Abschlussbericht zum tausendsten Mal Korrektur, anstatt sich mit dem Vorgesetzten / Kunden / Kollegen / ¿ zum Mittagessen zu verabreden.
  • Fleiß allein gilt im Job nicht viel. (“Klebriger Boden” nennt Isabell Nitsche die zweifelhafte Eigenschaft, Fleißkärtchen zu sammeln. Damit erreichen sie nur eins: dass noch mehr Arbeit auf ihrem Schreibtisch landet, aber niemals den Aufstieg.)
  • Gesichtsverlust ist gefährlich. (Hört sich an, als seien wir in Japan. Aber Achtung! Wo es Frauen möglicherweise um die Sache geht, geht es den Männern um Macht. Deshalb gilt besonders für öffentliche Veranstaltungen oder Meetings: Vorsicht mit Kritik an Vorgesetzten. Wenn Sie was zu kritisieren haben, gibt es viel bessere Wege. Zum Beispiel den Verbesserungsvorschlag.
  • Wer fragt, hat schon verloren. (Superehrlich, wer im Meeting zwei Mal nachfragt, weil er einen Sachverhalt nicht verstanden hat. Aber auch superdämlich.)
  • Im internationalen Business punkten. (Fallen Sie nicht gleich in Ohnmacht, wenn Ihnen ein Mann Komplimente macht.)

Zu allen zehn Spielregeln liefert Isabel Nitzsche kurze Beispiele aus dem Arbeits- und Karriere-Alltag, die verdeutlichen, wie strikt die Spielregeln wirken. Roter-Reiter.de – Fazit: Ein altes Thema, das hoffentlich irgendwann “gegessen” ist. Einen wichtigen Beitrag dazu liefert “Spielregeln im Job durchschauen” von Isabel Nitzsche. Es versetzt Frauen in die Lage, ganz nach oben zu kommen. Und dann steht ihnen nichts mehr im Wege, die Spielregeln so zu ändern, wie es ihnen passt.

Wolfgang Hanfstein, www.Roter-Reiter.de

Isabel Nitzsche: Die Spielregeln im Job durchschauen. Frauen knacken den Männer-Code. Kösel-Verlag.

mehr Infos zu >> “Die Spielregeln im Job durchschauen” bei Managementbuch.de

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