Managementbuch des Jahres 2010: Effectuation

„Früher hieß es: Anlegen, Zielen, Zielen, Zielen, Feuern. Heute heißt es: Anlegen, Feuern, Zielen, Zielen, Zielen.“ So hat Ex-HP-Chefin Carly Fiorina einmal die Spielregeln der globalen und vernetzten Wirtschaftswelt beschrieben. Ein klarer Bruch mit den herkömmlichen Managementmethoden. Statt sorgfältiger Analysen, langfristiger Planungen und exakt definierter Ziele, geht es jetzt um das Ausprobieren, um Schnelligkeit und Flexibilität. „Effectuation“ heißt die dazu passende Management-Methode, die Michael Faschingbauer in seinem wichtigen Buch jetzt bekannt macht.

Weg vom Grünen Tisch, rein ins Leben

Unternehmern wird dieses Buch aus dem Herzen sprechen. Denn Michael Faschingbauer beschreibt in „Effectuation“ genau die Situation, mit der Unternehmer in der Regel konfrontiert sind: Mit der absoluten Ungewissheit. Und Unternehmer wissen: Wenn ich es mit Ungewissheit zu tun habe, helfen Analysen aus der Vergangenheit oder extrapolierte Trends wenig bzw. gar nichts. Denn es kommt in den entscheidenden Fällen nicht darauf an, Märkte zu erobern, sondern darauf, Märkte zu erschaffen. Sie wissen: Ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung kann nicht entlang eines Businessplans in die Welt gebracht werden, sondern indem man das Produkt oder die Dienstleistung schnell sowie mit überschaubaren Mitteln und guten Partnern im Markt ausprobiert und verbessert. „Ziele“ dienen dabei nicht als Selbstzweck sondern als Navigationshilfe, die einen unter Umständen auch „an Orte bringt, die man ohne das Ziel nie entdeckt hätte. So kann man nach Indien lossegeln und unterwegs Amerika entdecken“.

Entdecken mit Methode

Effectuation als Methode entstand, indem Forscher erfolgreichen Unternehmern auf die Finger geschaut haben. Und festgestellt haben, dass die sich selten oder nie an „Business-Regeln“ halten, die linear-kausales Vorgehen verlangen. Dieses Vorgehen sei, so Michael Faschingbauer, zwar angebracht, wenn es darum geht, klassische Spitzenleistungen zu erbringen – zum Beispiel die Nr.1 Position in einer genau definierten Sparte in einem bekannten Umfeld zu erreichen. Das linear-kausale Vorgehen funktioniert aber nicht, wenn es um neue Produkte oder Dienstleistungen geht. Hier fahren alle besser, die nach den vier Prinzipien von Effectuation vorgehen: 1. Das Prinzip der Mittelorientierung (mit dem beginnen, was man ist, weiß, kann und hat, statt der Orientierung an „mythischen Zielen“). 2. Das Prinzip des leistbaren Verlusts (Einsätze orientieren sich am leistbaren Verlust, nicht am erwarteten Ertrag). 3. Das Prinzip der Umstände und Zufälle (Zufälle und Umstände werden nicht als Störfaktoren, sondern als Gelegenheiten aufgefasst). 4. Das Prinzip der Vereinbarungen und Partnerschaften (andere ins Boot holen, statt sich abzugrenzen).

Effectuation ist die Navigationshilfe für unübersichtliche Zeiten

Michael Faschingbauers Buch „Effectuation“ gibt all denen Schützenhilfe, die Businessplänen, Analysen und Marktforschungsdaten kritisch gegenüber stehen, wenn es darum geht, Neuland zu betreten. Vor allem aber bietet Effectuation Methoden und Prinzipien, um sich in unwägbarem Gelände zurechtzufinden. Roter-Reiter.de – Empfehlung für innovative Unternehmer, für Gründer, für Business-Angels und Risiko-Kapitalgeber. Und für alle, die mit neuen Ideen neue Märkte schaffen wollen.

Wolfgang Hanfstein, www.Roter-Reiter.de

 

Link zum Buch: Michael Faschingbauer: Effectuation, Wie erfolgreiche Unternehmer denken, entscheiden und handeln, Schäffer Poeschel 2010

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