Eine wertvolle Führungskraft zeichnet sich dadurch aus, dass sie unternehmerisch denkt, vorausblickend handelt und die Ziele konsequent verfolgt. Kurzum: Sie beweist sich als Stratege. Im gleichnamigen Buch schildert die Harvard-Professorin Cynthia A. Montgomery, wie Führungskräfte strategisches Denken verinnerlichen und das hohe Ausmaß an Entscheidungsmöglichkeiten zugunsten des Unternehmens voll ausschöpfen: „Überwachen, identifizieren und abwägen, entscheiden und fortbewegen und dies immer und immer wieder.“
Gucci macht „Minus“ statt Mode
Anhand prominenter Beispiele wie Apple oder Ikea erläutert die Autorin, dass Top-Manager gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen geschickt für eigene Wettbewerbsvorteile nutzen können. Wesentliche Voraussetzungen dafür sind exakte Kenntnisse des Marktes und der Mitbewerber sowie Intuition und die passende Dosis Risikobereitschaft. Nicht auf der Agenda steht jedoch blinder Aktionismus in Krisenzeiten, wie Montgomery bei Gucci nachweist. Die „Luxus-Trattoria“ ist in den 90ern aufgrund chronologischer Fehlentscheidungen in die tiefroten Zahlen gerutscht ist. In diesem Fall hilft nur Pragmatismus. Denn viele Probleme lassen sich nicht „mittels einer Philosophie, sondern mittels Daten angehen, mittels wirklicher Erfahrung.“ Auch das muss ein guter Stratege rechtzeitig erkennen.
Roter Reiter-Fazit: „Der Stratege“ ist ein analytisches, aufschlussreiches Buch, das die erfolgreichen Handlungsmuster internationaler Top-Manager unter die Lupe nimmt. Und vor den Konsequenzen unbedachter Fehlentscheidungen warnt. Liest sich sehr gut und gehört auf den Nachttisch von Unternehmern und Managern, die auf unterhaltsame Weise von den Besten lernen möchten.
Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de
Cynthia A. Montgomery: Der Stratege, Campus 2012
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