„Muttitasking“ von Monika Bittl und Silke Neumayer ist eine launige Hommage an junge Mütter, die trotz der x-fach Belastung aus Haushalt, schmutzigen Windeln, Job, und Partner ihren Optimismus nie verlieren. Als persönlicher Report verfasst, reiht das Buch charmante Anekdoten und persönliche Gedankenspiele aneinander, die die unterschiedlichen Facetten der Mutterrolle ausmalen, mitunter auch liebevoll überzeichnen. Ohne dabei den Respekt vor der Leistung zu verlieren („24-Stunden-Job, keine Bezahlung, hohe psychische Stabilität erforderlich“).
Mutterstolz und Versagensängste
Dass sich in die vielen sympathischen Geschichten voller sprudelndem Wortwitz auch das eine oder andere Klischee („Augenringe vom Ausmaß des Bodensees“) verirrt, stört nicht. Denn das Buch liefert zusätzlich genug nachdenkliche Töne mit Ratgebercharakter. Etwa wenn es um den Zwang geht, eine perfekte Mutter sein zu müssen und das eigene Kind von der ersten Sekunde an abgöttisch zu lieben, „dabei wünschen sich 15 Prozent nach der Entbindung, der schreiende Balg wäre endlich still oder besser wieder weg. Bei jedem Anblick des Babys sehen sie sich selbst bloß als Versagerin, Versagerin, Versagerin.“
Roter Reiter – Fazit „Muttitasking“ ist schön zu lesen – übrigens nicht nur für Mütter, sondern auch für deren Ehemänner, die ihre Antennen für die Leitungen und Sorgen der Partnerinnen neu ausrichten möchten. Verdient hätten sie es, die Mütter, wie dieses 250 Seiten starke „Dankeschön“ belegt.
Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de
Monika Bittl, Silke Neumayer: „Muttitasking“
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