Erfolgreiche Unternehmen stehen immer wieder vor der Aufgabe, die eigene Positionierung am Markt zu verbessern. Ohne strukturelle Veränderungen klappt das selten. Ganz gleich, ob externe Faktoren die Entwicklungsprozesse anschieben (Wettbewerbsdruck durch technologische Innovation, Konjunkturflauten) oder interne Ursachen (Fachkräftemängel, Probleme in der Produktion oder Akquise): „All das verlangt von den Unternehmen ein Umdenken, damit die Risiken kalkulierbar werden und die Chancen genutzt werden können.“
Die weichen Faktoren im Change-Management
In ihrem Buch „Mitarbeitermotivation in Veränderungsprozessen“ erteilen die Autoren Rainer Niermeyer und Nadia Postall eine sehr gute Lektion in Sachen Change-Management. Und zwar hinsichtlich der „weichen Faktoren“, der „Ängste, Emotionen und Bedürfnisse der Mannschaft“. Manager oder Unternehmer, die solche Sorgen als temporäre Befindlichkeiten abtun und ignorieren, riskieren „folgenschwere Versäumnisse“ oder gar „Meuterei“. Wie Sie als verantwortlicher Personaler oder als Führungskraft Ihre Leute begleiten und sicher durch die anstehenden Veränderungsdschungel führen, davon handelt das Buch.
Vom ersten Schock zur Erkenntnis
Anhand des 7-Phasen-Modells skizzieren die Autoren, wie Ihre Angestellten gravierende Umwälzungen im Unternehmen erleben: vom emotionalen Verarbeiten des „ersten Schocks“ bis hin zur abschließenden „Erkenntnis“ und der „Routine“. Diesen Weg durchlaufen alle. Ob das allerdings schnell und recht schmerz- und konfliktfrei geschieht, entscheiden Sie als Führungsfigur. Emotionale Intelligenz ist gefragt: „die Fähigkeit zur Mitarbeitermotivation, zur Empathie und zu sozialer Unternehmenskompetenz.“ Und die Bereitschaft zuzuhören. Wo die Sorgen liegen, können Sie gemeinsam mit Ihrem Team spielerisch ermitteln. Zum Beispiel mit „Hüpfekästchen“. Klingt albern, ist in der Unternehmenspraxis aber eine sehr wirkungsvolle Methode, um die Ängste und Sorgen greifbar zu machen.
Einfluss wichtiger als Euros
Niermeyer und Postall erläutern, welche Typen von Managern am besten geeignet sind, um die Veränderungsprozesse umzusetzen, wie diese ihr Team zusammenstellen und begeistern („hohe Zufriedenheit und Motivation bei den Mitarbeitern erzeugen, indem positive Anreize geschaffen werden“). Die Mitarbeiter müssen das Ziel vor Augen haben, „in Zukunft bessere Leistungen zu erreichen“. Das ist wichtiger als ein finanzieller Ausgleich für Mehrarbeit oder Marathon-Meetings. Wenn Ihre Leute verinnerlichen, dass sie „tatsächlich aktiv Einfluss nehmen“, gerade wenn es mal stockt, haben Sie die Voraussetzungen für lebendiges, konstruktives Change-Management geschaffen.
Managementbuch.de – Fazit: Das Change-Management längst nicht mehr allein eine Aufgabe der Strategen und Planer ist, haben weitsichtige Unternehmer längst begriffen. Wie gute Manager ihre Mitarbeiter von Anfang an integrieren und für die Neuerungen begeistern, zeigt „Mitarbeitermotivation in Veränderungsprozessen“.
Oliver Ibelshäuser, www.Managementbuch.de
Rainer Niermeyer, Nadia G. Postall: „Mitarbeitermotivation in Veränderungsprozessen“, Haufe 2013
Kommentar hinterlassen