Das im Murmann-Verlag erschienene „future lab germany“ ist ein interdisziplinäres Ideen-Lesebuch für eine bessere Zukunft. Und eine kritische Bestandsaufnahme politischer Versäumnisse auf dem Weg zu mehr Verantwortung im Umgang mit Klima, Rohstoffen und Energie.
Wohlstand nicht auf Kosten der Umwelt
Anlass für die mehr als zwei Dutzend Diskussionsbeiträge unterschiedlicher Autoren zu den Chancen und Risiken einer politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Erneuerung war der 75. Geburtstag des ehemaligen Umweltministers Klaus Töpfer. „future lab germany“ knüpft inhaltlich an Töpfers Engagement als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) für eine Wohlstandsplanung mit ökologischem Weitblick an.
Ein Großteil der Artikel setzt sich mit der „Nachhaltigkeit in der Krise“ auseinander, die gleichermaßen die reichen Industrienationen und die Schwellenländer (be)trifft. Genau die werden aufgerufen, „manch frühe Entwicklungsstufe der Industrieländer zu überspringen, denn sie brauchen nicht jeden Fehler zu wiederholen“. Gemeint sind vor allem „kostengünstige und effiziente Lösungen zur dezentralen Versorgung mit Wasser und Strom.
Bürokratische Hürden überwinden
Auf dem Weg zur „Green Economy Transformation“ sind vor allem bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen. Nicht am Willen der beteiligten Länder mangelt es. Und schon gar nicht an den Ideen. Wohl aber an den Handlungsspielräumen, die unbedingt einen gesicherten rechtlichen Rahmen benötigen. Und das wird höchste Zeit, denn die ökologische Erneuerung ist „eine notwenige Voraussetzung für die Aufrechterhaltung unserer volkswirtschaftlichen Basis, unseres Wohlstandes und unserer Lebensform.“
Roter Reiter-Fazit: „future lab germany“ ist weitaus mehr als die verdiente Würdigung des ökologischen Engagements von Klaus Töpfer. Das Buch bietet einen Querschnitt mutiger Ideen für einen gesellschaftlichen und umweltpolitischen Wandel – in Deutschland und der ganzen Welt.
Oliver Ibelshäuser, www.Roter.Reiter.de
Günther Bachmann, Lutz Engelke (Hrsg.): „future lab germany“, Murmann 2013
Kommentar hinterlassen