Projektarbeit der Generation "Y"

20624060_20624060_xl“Die meisten Projekte funktionieren nicht. Sie dauern zu lange, sie sprengen das geplante Budget, haben unklare Zielvorgaben oder versanden.” Ronald Hanisch beginnt sein Buch “Das Ende des Projektmanagements” mit einem Abgesang auf die Arbeitsweise der Old Business School. Etablierte Projektmanagement-Tools mit bunten Balkendiagrammen und klassischen Risikoanalysen seien Auslaufmodelle. Weil die kommende Generation der Führungskräfte in anderen Kategorien denkt, entscheidet und handelt (“ein Gewinn für alle”!). Die Rede ist von den sogenannten Digital Natives, die in ihrem Fortschrittsstreben auf neue, flexiblere Planungstechniken und Bewertungsmuster zurückgreifen.

Flexibler arbeiten

Hanisch hat sich umgeschaut in der “Generation iPhone”, ihre Arbeitsweisen, Vorlieben und Lebensentwürfe protokolliert und schickt dabei reihenweise wohlgenährte Vorurteile in den virtuellen Papierkorb. Tatsächlich sind Digital Natives keine hedonistischen Computerspiele-Freaks, sondern technologische Vorreiter, die neue, schnellere Formen der Kommunikation, flexiblere Rollen- und Arbeitsplatzregelungen und innovative Zeitmodelle in die Unternehmen bringen.

Freunde statt Kollegen

Vor allem Hierarchien werden künftig durcheinandergewirbelt. “Chef oben, du unten”, das wird künftig nicht mehr akzeptiert. “Digital Natives werden sich gegen willkürlich auf Ihren Platz berufene Vorgesetzte genauso wehren wie gegen statische Organigramme.” Charisma und Kompetenz werden wichtiger als Titel und Einkommensunterschiede. Hanisch spricht von einer “Demokratisierung der Führung”.

Der Einfluss der Generation Y, so der Autor, führt einerseits zu einer “Emotionalisierung in der Zusammenarbeit”, verbunden mit einem “Trend zu mehr Freundschaft”. Anderseits nimmt die emotionale Bindung zum Arbeitgeber ab. Cloud Companys sind längst in den Startblöcken, um wichtige Projekte allein mit Freelancern zu stemmen. Ob die Teilnehmer dann jemals in einem echten Meetingraum zusammensitzen, ist zweitrangig. Projektarbeit braucht keine Tischkärtchen mehr, sondern effiziente Kommunikationskanäle und die Bereitschaft, sich auf Augenhöhe zu begegnen.

Roter Reiter – Fazit: Hanisch entwirft in “Das Ende des Projektmanagements” eine spannende Vision künftiger Unternehmens- und Führungskultur unter dem Einfluss der “Digital Natives”. Lesenswert für Personalverantwortliche und Geschäftsführer, die ihr Unternehmen schon jetzt für die künftigen Spitzenkräfte attraktiv machen möchten.

Oliver Ibelshäuser www.roter-reiter.de

Ronald Hanisch: “Das Ende des Projektmanagements”; Linde 2013

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