Gute Pläne entstehen am Reißbrett. Und da bleiben sie leider erst einmal haften. Die Umsetzung wird verzögert und verschleppt, die ursprünglichen Ziele revidiert oder reduziert. Das späte Ergebnis weicht dann erheblich von der ursprünglichen Vision ab. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. Matthias Kolbusa kennt die Hindernisse, die kleine Unternehmen und große Konzerne auf dem Weg von der Strategie bis zur Umsetzung ihrer Projekte meistern müssen. In seinem Buch „Umsetzungsmanagement“ legt er den Finger in die Wunde, um die Stolpersteine bei der Strategiearbeit, dem Projekt – und Changemanagement zu brandmarken und aus dem Weg zu schaffen.
Besser agil als perfekt
Methodenhörigkeit steht dabei ganz vorne. Das blinde Vertrauen in Instrumente, deren Sinn und Relevanz oft nur unzureichend hinterfragt wird. Treffend bezeichnet Kolbusa das Wuchern von Input-Aktivitäten, die das eigentliche Ziel längst aus den Augen verlieren, als „Methodenkrebs“. Projektgruppen verharren dabei viel zu lange in Vorbereitungsphasen anstatt den Hebel umzulegen. Das würde gelingen „mit dem Prinzip maximaler Verantwortung samt Dezentralisierung in Form kleiner Teams und extremem Pragmatismus.“ Kolbusa: „Verabschieden Sie sich unbedingt vom Perfektionismus!“
Das Team entscheidet über Richtung und Geschwindigkeit
Mit der Konzentration auf das Wesentliche werden Sie erkennen, dass „viele Aktivitäten, Meetings, Workshops, Präsentationen komplett gestrichen“ werden können. Zudem sollten Sie von Anfang an darauf achten, dass Ihre Teams korrekt zusammengestellt werden. Hier gilt der Grundsatz: „so viel wie nötig und so wenige wie möglich“. Sie müssen auch gar nicht verssuchen, die komplette Belegschaft von Ihren Umsetzungsplänen zu überzeugen. Das vergeudet Kraft und produziert Enttäuschungen. Denn dass sich alle von neuen unternehmerischen Zielen begeistern lassen, gehört zum „Mythos Team“. Wunschdenken – fernab der Realität. Und bleiben Sie bei der Aufgaben-und Kompetenzverteilung konsequent: „Machen Sie bei der Besetzung der Schlüsselrollen keine Kompromisse. Im Zweifel lieber auf externe Ressourcen zurückgreifen, aber die Ergebnisverantwortung muss zu 100% intern bleiben“.
Management Journal – Fazit: Ineffizienz, Defokussierung und Bürokratie sind die Todfeinde der Projektarbeit und die Fußketten der Innovation. Matthias Kolbusa erklärt Ihnen in „Umsetzungsmanagement“, wie Sie sich und ihre Leute davon befreien und sicher Kurs halten bei allen wichtigen unternehmerischen Aufgaben.
Oliver Ibelshäuser www.management-journal.de
Matthias Kolbusa: „Umsetzungsmanagement“, SpringerGabler 2013
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