Kleine Unternehmen können sich keine ausgebildeten Redakteure leisten, um Rundschreiben zu texten, Jahresberichte auszuformulieren oder auch mal bei Facebook ein flottes Posting zu platzieren. Den richtigen Ton müssen sie aber trotzdem treffen. Gabriele Borgmann greift mit ihrem Buch „Business-Texte“ aus dem Linde-Verlag all jenen unter die Arme, die vom Chef dazu verdonnert werden, „mal schnell“ einen druckreifen Text zu produzieren. Systematisch bespricht sie die strukturellen, inhaltlichen und stilistischen Vorgaben für seriöse Geschäftsbriefe und E-Mails, für Pressemitteilungen und Berichte aller Art. Dazu gibt es viele Musterbeispiele und am Ende einen Crash-Kurs gegen die „Angst vor dem weißen Blatt“ und Schreibblockaden.
Hier eine Auswahl der besten Tipps aus dem Buch:
E-Mails: Nutzen Sie die Betreffzeile als Eyecatcher. Sie ist die Headline zu Ihrem Text.
Facebook und Co.: Kommunizieren Sie im seriösen Stil. Ignorieren Sie Beleidigungen oder unverhältnismäßig scharfe Kritik anderer User. Sie müssen dort nicht mit jedem reden, sondern dürfen wählerisch bleiben.
SMS: Kurznachrichten sind auch unter Geschäftspartnern oder Kollegen OK, wenn Sie sich beispielsweise für eine Einladung zum Abendessen bedanken möchten. Groß- und Kleinschreibung dürfen Sie dabei ausnahmsweise ignorieren, aber die Grammatik sollte korrekt sein.
Geschäftsbriefe und Rundschreiben werden höflich und serviceorientiert formuliert. Wählen Sie dabei eine geschlechtsneutrale Ansprache.
Pressetexte haben nicht mehr als 4000 Zeichen und verzichten auf Werbephrasen, Schachtelsätze und Behördensprache.
Im Geschäftsbericht verzichten Sie auf Bild-Zeitungsniveau mit großen fetten Lettern. Bleiben Sie bescheiden in der Darstellung, selbst wenn die Zahlen umwerfend gut sind.
Die erste Fassung Ihrer Texte ist nie die beste. Ein guter Text wird viele Mal gelesen, geschliffen und poliert.
Management Journal – Fazit: Borgmanns Buch „Business-Texte“ ist für Gelegenheits-Journalisten und redaktionelle Quereinsteiger äußerst hilfreich, auch wenn die Autorin den vielleicht besten Tipp von allen auf Seite 172 versteckt: „Sie schreiben für Ihre Leser, nicht den Chef“. Viel Spaß beim Texten!
Oliver Ibelshäuser www.management-journal.de
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