“So lügt man mit Statistik” liefert einen spannenden Report über falsche Zahlenspiele, krumme Kurven und wertlose Berechnungen, die trotzdem tausendfach über Zeitungen und soziale Medien geteilt werden. Das Wissen um Manipulationen und Fälschungen mit Hilfe von Zahlen und Ziffern ist aktueller denn je. Bereits 1990 hat Krämer seinen Klassiker veröffentlicht. Jetzt – 25 Jahre später -erscheint die Jubiläumsausgabe als Taschenbuch – in weiten Teilen unverändert.
Bahnfahren gefährlicher als Fliegen? Sicher nicht!
“So lügt man mit Statistik” ist nach wie vor das vermutlich wichtigste, populärwissenschaftliche Statistik-Standardwerk, das unvollständige Berechnungen, schiefe Zusammenhänge oder dreiste Manipulationsversuche hinter hübschen Trendkurven oder bunten 3D-Balkendiagrammen entlarvt. Stimmt das Dauergerücht, Bahnfahren sei gemessen an der Zahl der Todesopfer gefährlicher als ein Flug? Nur, wenn man die Opfer auf die Passagierzahlen bezieht. Nimmt man die Passagierstunden hinzu, ist die Bahn das sicherere Fortbewegungsmittel. Und das wäre die korrekte Schlussfolgerung.
Den Unsinn von Verhältnis- und Prozentberechnungen packt der Autor treffend in einen netten Witz:
Kommt ein Mann zum Arzt: “Also die Lage ist ziemlich ernst, Sie sind sehr krank. Statistisch gesehen überleben neun von zehn Patienten diese Krankheit nicht.”
Der Mann erbleicht.
“Sie haben aber Glück, beruhigt ihn der Arzt. Ich hatte schon neun Patienten mit den gleichen Symptomen, und die sind alle tot.”
Kunst der Täuschung und Manipulation
Krämer hat zahlreiche (ernste) Beispiele in petto, um auf Zahlentäuschungen nicht mehr hereinzufallen. Seriöse Manager und Marketing-Experten nutzen das Buch, um künftig nur noch mit absolut sauberen, nachvollziehbaren Berechnungen und Prognosen bei der Präsentation zu punkten. Die bösen Buben in den gleichen Berufen werden die Abschnitte über “das Handwerk der Täuschung und Manipulation” aufmerksam lesen.
Management-Journal – Fazit: “Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast” – das geflügelte Wort wird Churchill zugeschrieben. Völlig egal, ob der kluge Satz tatsächlich von ihm stammt – Autor Walter Krämer stimmt sicher zu. Denn niemand weiß besser, wie schnell, meist versehentlich, Zahlen und Werte völlig falsch gedeutet werden. Das Buch “So lügt man mit Statistik” hilft, konstruierte Zusammenhänge schnell zu entlarven und selbst statistisch korrekt zu arbeiten. Wichtiges Buch für alle, die beim Chef oder Kunden mit Diagrammen und Trends punkten müssen und sich dabei keinen Fehltritt leisten dürfen.
Oliver Ibelshäuser, www.Management-Journal.de
Walter Krämer: “So lügt man mit Statistik”, Campus 2015
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