Soziale Position und Status sind keine Synonyme. Nicht jede Führungskraft mit einem verheißungsvollen Titel auf der Visitenkarte genießt einen hohen Status im eigenen Team. Umgekehrt gibt es die “ungekrönten Leader”, die sofort Gehör finden, ohne eine Managementposition zu bekleiden. In ihrem gemeinsamen Buch “Jenseits der Hierarchie” entschlüsseln die beiden Autoren Johannes M. Lehner und Walter O. Ötsch die Parameter, die hohen Status im Alltag begründen – vor allem, aber nicht nur im Unternehmen.
Der letzte Sprecher war der Wortführer
Trotz sozialwissenschaftlicher Sorgfalt haben die Autoren keine monothematische Fachschrift im Sinn, sondern einen nützlichen Ratgeber. Anhand von zahlreichen Fallstudien und konkreten Beispielen skizzieren die Autoren, wie sich Status im Unternehmen “erarbeiten” lässt. Selbstinszenierung, Sprache (Rhetorik) und Körpersprache spielen eine wesentliche Rolle. Dazu das richtige Gefühl für den dominanten Auftritt und auch die nötigen Pausen in der Selbstdarstellung. Schöner Tipp für Führungskräfte, die in Meetings punkten wollen: “Normalerweise wird zu viel geredet, das meiste vergessen. Aber die letzten Eindrücke bleiben im Gedächtnis verhaftet. Daher: Der letzte Sprecher wirkt am stärksten.”
Neue Auflage mit Fokus auf Social Media
In der zweiten, neuen Auflage haben die Autoren aktuelle Forschungsergebnisse einfließen lassen. Zudem ist ein neues Kapitel zu “Sozialen Medien, virtuellen Teams und Rankings” hinzugekommen, das die Zusammenarbeit in Unternehmen berücksichtig, die über mehrere Standorte verteilt sind und “Online-Statusspiele” bis zum “Facebook-Shitstorm” erläutert.
Management-Journal – Fazit: Führungskräfte, die sich (heimlich) über mangelnden Respekt ihrer Teammitglieder beklagen, müssen das Buch lesen. Sie finden alle Antworten auf ihre Fragen in diesem Buch.
Oliver Ibelshäuser, www.Management-Journal.de
Johannes M. Lehner, Walter O. Ötsch: “Jenseits der Hierarchie”, Wiley 2015
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