So geht’s Management im wahren Leben – der Real-Life MBA

real-life-mbaDer Abschluss bei einer renommierten Business-School gibt dem Absolventen das (theoretische) Rüstzeug an die Hand, um jede Problemstellung als Führungskraft im Management erfolgreich bewältigen zu können. Und genauso gehen viele, besonders junge Manager, an ihre Aufgaben heran. Sie sind hochgradig motiviert und haben auch stets die richtige Formel oder eine naheliegende wissenschaftliche Theorie im Kopf – allein, das muss nicht immer auch zum Erfolg führen.

Weisheiten und Erfahrungen eines gestandenen Managers

Zwanzig Jahre stand Jack Welch an der Spitze des Weltunternehmens General Electric und drückte dem Unternehmen seinen Stempel auf. Ein Vorbild und ein Manager, von dem sich auch heute noch lernen lässt. Und die Quintessenz seiner Erfahrungen liefert er mit diesem Buch frei Haus an seine Leser. Sicher, der Titel des Buchs “Real-Life MBA” ist provokant, schließlich legt die Formulierung nahe, dass der Master of Business Administration, der an der Universität erworben wird, gerade nichts mit dem realen Leben zu tun hat. Aber wer sich als Manager auf die Lektüre des Titels einlässt, profitiert von einigen überraschenden Einsichten und Denkanstößen für die tägliche Arbeit.

Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis

Welch schreibt nicht, dass die an den Hochschulen gelehrten Theorien falsch sind. Denn das sind sie nicht. Er behauptet nicht, dass die unzähligen Kennzahlen, die sich aus modernen IT- und Controlling-Systemen ziehen lassen, falsch sind. Aber mit der Empathie für andere Führungskräfte spricht er sich klar dafür aus, sich auf wenige Indikatoren bei der Führung eines Unternehmens zu verlassen. Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterbindung und der Cashflow sind die Frühwarnsysteme, auf die es aus Sicht von Welch ankommt. Weitere Kennzahlen sind wichtig, ebenso die Analyse von Abweichungen. Aber auf die Frage danach, wie es dem Unternehmen denn “geht” stellt Welch diese Aspekte in den Mittelpunkt.

Von der Arbeitsorga über Finanzen bis zur Mitarbeiterführung

Das Buch von Jack und Suzy Welch ist nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich ein Vergnügen. Das liegt an der überaus gelungenen Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch. Die Kapitelüberschriften spornen bereits zur Lektüre an. “Wachstum ist Leben” oder “Angst vor Finanzen” ziehen den Leser in den jeweiligen Abschnitt hinein. Dabei gelingt es Verfasser und Übersetzer stets rasch auf den Punkt zu kommen. Es geht hier nicht um Management-Theorie, sondern um wertvolle Praxistipps eines erfahrenen Managers. Die Anekdoten oder Schilderungen anderer Unternehmen sind kein schmückendes Beiwerk, eines die eigene Eitelkeit befriedigenden Gentleman des Managements. Nein, es handelt sich um gut gewählte Beispiele, wie sich in einer Organisation Begeisterung schaffen lässt und Mitarbeiter in neue Richtungen und zu mehr Wachstum führen lassen. Wenn denn das notwendige Fingerspitzengefühl mitgebracht wird. Führung, Globalisierung, Wachstumsstrategien bis zur Work-Life-Balance – das Buch liefert Ideen und Antworten.

Management-Journal-Fazit: Unterhaltsam, inspirierend und lehrreich – der Real-Life MBA hält, was er verspricht. Führung und Management werden nicht nur erlebbar. Nachwuchskräfte und gestandene Manager werden gleichermaßen von der Lektüre profitieren.

Stephan Lamprecht

Jack und Suzy Welch: Der Real-Life MBA, redline, 2016.

Alle lieferbaren Ausgaben von “Der Real-Life MBA” bei managementbuch.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Seite zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen