„Mit alten Landkarten entdeckt man kein Neuland“. Das Zitat des Management-Vordenkers Gary Hamel steht am Anfang eines Buches, das sich alle zur Brust nehmen sollten, die mit Organisations- und Führungskräfteentwicklung befasst sind. „Reinventing Leadership Development“ hilft Praktikern, ihr Tun zu reflektieren und neue Handlungsmöglichkeiten auszuloten.
Der Blick zurück für den Weg nach vorn
Interessanterweise beschäftigt sich das kompetente Autorentrio im ersten Kapitel mit alten Landkarten. Sie wollen damit Gary Hamel nicht Lügen strafen. Vielmehr sollte, wer aufbricht, wissen, woher er kommt. Klugerweise heißt das Kapitel „Praxistheorie für Profis“. Und tatsächlich werden hier nicht einfach die unterschiedlichen Theorien runtergebetet und es ist auch keine historische Rundfahrt durch alte Denkgebäude. Vielmehr schärft der Blick zurück das Verständnis der eigenen Position und lässt mögliche Entwicklungslinien aufscheinen.
Die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen
Selbst gut beschlagene Leser werden viel mitnehmen. Sie werden Altes auffrischen und Neues kennenlernen. Von Minzberg bis Burns, von Drucker bis Kotter. Im zweiten Teil des Buches geht es dann darum, die Grundlagen für neues Leadership Development zu legen. Welche neuen Skills brauchen die Leader eines Unternehmens, das sich agil aufstellen muss? Wie baut man eine Leadership Brand auf? Vor allem aber: Was bedeutet Leadership auf der Höhe der Zeit? Dass die Autoren dabei den Begriff Mitarbeitendenführung auftischen, der zumindest für mich neu war, wäre nicht nötig gewesen (oder ich bin dafür zu altmodisch?). Unterm Strich aber viel und nützliches Brainfood.
Fünf Wetten auf die Zukunft des Themas Leadership Development
Zur Sache geht es dann im dritten Teil des Buches „Reinventing Leadership“. Nicht in Thesenform, sondern in Form von „fünf Wetten“ spielen die Autoren Zukünfte für das Leadership von morgen durch. „Wetten“ deshalb, weil sie die Sinne dafür schärfen wollen, dass bei weitem nicht ausgemacht ist, was die Zukunft bringen wird: Wer wird welche Aufgaben und welche Verantwortung tragen? Wie können im „Personal Lab“ Führungswirkungen der Mitarbeiter entwickelt werden? Wie können „Team Labs“ zu neuen, produktiveren Teams führen? Damit all diese Modelle nicht heiße Luft bleiben, gibt es zum Schluss einen Katalog mit den wesentlichen Erfolgsfaktoren. Der gibt den HR- und PE-Profis die Tools an die Hand, um die Landkarte für das neue Leadership zu zeichnen.
Management-Journal Fazit: Für Personaler und HR-Profis ist das Buch aus zwei Gründen hochinteressant. Erstens finden sie hier einen sehr guten Überblick über die wesentlichen Entwicklungen für das Leadership agiler Unternehmen. Und zweitens lernen sie Konzepte kennen, um das Thema Leadership Development in ihrem Unternehmen nicht nur neu zu denken, sondern auch neu aufzusetzen.
Wolfgang Hanfstein, www.Management-Journal.de
Joana Krizanits, Martina Eissing, Kurt Stettler „[amazon_textlink asin=’3791038443′ text=’Reinventing Leadership Development‘ template=’ProductLink‘ store=’manageme0e-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’f2e0436b-63c5-11e7-9620-db4be9876c31′]“. Schäffer-Poeschel Verlag
Kommentar hinterlassen