Praktische Aspekte der Integration von Flüchtlingen

Der Zustrom von Flüchtlingen bietet der deutschen Wirtschaft durchaus Chancen. Doch die Diskussion ist (nicht nur) in Betrieben von Ängsten, Vorurteilen und offenen Fragen begleitet. Kann es überhaupt gelingen, diese viele Menschen in unseren Alltag zu integrieren? Wird beispielsweise das Mitglied eines völlig anderen Kulturkreises eine weibliche Führungskraft akzeptieren? Das Buch will Fakten für eine sachliche Diskussion des Themas liefern.

Herausforderung des Flüchtlingsstroms aus unterschiedlichen Perspektiven

Und so beginnt das Buch auch zunächst mit aktuellem Zahlenmaterial aus der jüngsten Vergangenheit. Dabei erinnern die Autoren auch auf die bisher in Deutschlands Vergangenheit erfolgreiche Integration von Zuwanderern. Erinnert sei an die Aufnahme der Vertriebenen nach Ende des Zweiten Weltkriegs, aber auch auf den Zuzug der sogenannten Gastarbeiter, die das deutsche Wirtschaftswunder eigentlich erst möglich machten. Der Flüchtlingsstrom wird hier unter volkswirtschaftlicher Perspektive als durchaus positiv für Deutschland gesehen.

Viele Beispiele aus der Praxis

Allein die ersten Seiten des Buches tragen dazu bei, jede Diskussion zum Thema in sachliche Bahnen zu lenken. Was das Werk aber so herausragend macht, sind die vielen Praxisbeispiele und persönlichen Erfahrungsberichte aus einer Vielzahl an Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen. Wie gelungene Integration aussehen kann, erfährt der Leser aus den Schilderungen von Kleinunternehmen bis zu Großkonzernen. Sicherlich eines der weitreichendsten Beispiele ist die Aufnahme der Integration in das eigene Geschäftsmodell, wie es das Start-up „Franz der Bettenbauer“ lebt. Hier gehört es zum Konzept, das jeder Schreinerbetrieb die Produkte in Lizenz fertigen kann. Wenn er dazu technisch in der Lage ist, und Flüchtlinge in Ausbildung übernimmt. Genauso ermunternd ist das Beispiel eines Anbieters für Schaltschränke, der beispielsweise ein Patenmodell seiner Azubis umgesetzt hat. Die Berichte machen Integration erlebbar.

Ideen zur Entwicklung eigener Projekte

Die verschiedenen Fachbeiträge beschränken sich indes nicht nur in der Beschreibung solcher Ansätze, obwohl dies allein ebenfalls schon einen wichtigen Beitrag für die Diskussion und praktische Umsetzung liefert. Beschrieben werden auch aktuelle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen, die einen eigenen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge liefern wollen.

Management-Journal-Fazit: Vom „Flüchtling zum Arbeitnehmer“ ist ein rundum gelungenes Buch zu einem aktuellen Thema. Es liefert nicht nur fundiertes Zahlenmaterial und hilft damit, Vorurteile und Verunsicherung gerade in Unternehmen abzubauen. Vielmehr ermuntert es dazu, das Thema Integration aktiv in Firmen anzugehen, und liefert viele praktische Beispiele auf dem Weg dorthin.

Stephan Lamprecht

Gerhard Stähler, Fritz Audebert (Hrsg.): [amazon_textlink asin=’3791040006′ text=’Vom Flüchtling zum Arbeitnehmer’ template=’ProductLink’ store=’manageme0e-21′ marketplace=’DE’ link_id=’394fee3f-7a88-11e7-bafb-e5fd22b5c6f7′], Schäffer Poeschel, 2017.

Vom Flüchtling zum Arbeitnehmer

9.7

Lesbarkeit

9.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

Pros

  • Aktuelle Zahlen
  • Praxisbeispiele und Stimmen
  • Hinweise auf Förderungsmöglichkeiten

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Seite zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen