Wie Coaches die Ergebnisse der Hirnforschung nutzen

Wie funktioniert unser Gehirn? Die Frage, wie wir denken und lernen, beschäftigt die Wissenschaft weit über ein Jahrhundert. Und so ganz ist das Geheimnis noch nicht gelüftet. Die Hirnforschung präsentiert aber immer wieder erstaunliche Ergebnisse. Ob es das sprichwörtliche „Lernen im Schlaf“ ist, oder aber die Funktionsweise von biochemischen Prozessen erklärt wird, die als Glückshormone gelten.

Die interdisziplinäre Hirnforschung inspiriert naturgemäß den Weiterbildungssektor. Trainer und Coaches müssen dafür sorgen, dass nicht nur die richtigen Regionen des Gehirns, sondern alle Sinne angesprochen werden. Schließlich will jeder, der in der Weiterbildung arbeitet, dass das vermittelte Wissen bei den Lernenden dauerhaft verankert wird.

Aktuelle Perspektiven der Forschung

Hanspeter Reiter geht es als Herausgeber nicht um eine Enzyklopädie der Hirnforschung, sondern um das Herstellen von Zusammenhängen und der Verknüpfung unterschiedlicher Sichtweisen und Themen. 24 Experten präsentieren in ihren Beiträgen den aktuellen Stand der Forschung und Erkenntnisse aus der praktischen Anwendung im Bereich Weiterbildung. Entsprechend vielseitig sind die dargestellten Themen.

Von Lerntypen und Haptik bis zu E-Learning

Was sagt die Hirnforschung beispielsweise über verschiedene Lerntypen? Gibt es die oder sind das eher Ausreden der Teilnehmer? Um solche Fragestellungen geht es genauso wie um die Darstellung unterschiedlicher Ansätze zum gehirngerechten Lernen. Ohne Zweifel hat das praktische Erleben und Begreifen einen großen Einfluss auf den Lernerfolg. Und so sind Coaches daran interessiert, wie Haptik in einzelne Lektionen eingebracht wird.

Ziel einer Weiterbildungsmaßnahme muss es sein, dass das vermittelte Wissen in das Langzeitgedächtnis wandert, um im Alltag zur Verfügung zu stehen. Der Weg dorthin führt über Emotionen und die richtige Motivation zum Lernen. Ein Aufsatz nennt aber die Stolpersteine auf dem Weg dahin. Dem Herausgeber ist es dabei gelungen, die Individualität der einzelnen Beiträge zu bewahren, was das Lesen spannend macht.

Das Werk wendet sich an Leser, die sich für Wissenschaft interessieren, nicht ausschließlich Wissenschaftler selbst. Die Autoren bieten in ihren Beiträgen reichlich Quellen und Verweise, die einen tieferen Einstieg in die unterschiedlichen Aspekte erlauben.

Ganz aktuell präsentiert sich das Handbuch, wenn es digitale Methoden in der Weiterbildung behandelt. Dahinter steht die Fragestellung, ob der Mensch überhaupt „digital kann“. So unterstreichen Langzeitstudien beispielsweise die Bedeutung der Handschrift für die Merkfähigkeit. Tippen ist eben etwas anderes, als in seinem Gehirn die motorischen Abläufe zu trainieren, die beim Schreiben mit der Hand notwendig sind. Welche Auswirkungen hat das auf die doch inzwischen vielfach besonders gelobten digitalen Bildungsangebote in Unternehmen? Die Diskussion dieser Fragen bildet den würdigen Abschluss eines sehr lesenswerten Sammelbandes.

Management-Journal-Fazit: Wer sich für die Thematik des gehirngerechten Lernens interessiert und sich über den aktuellen Stand in der Forschung und praktische Anwendungen informieren will, findet in diesem Buch eine ebenso umfassende wie inspirierende Informationsquelle.

Stephan Lamprecht

Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

Pros

  • Aktueller Stand der Forschung
  • Breite Themenwahl

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