Sprechen Sie „Barcamps”?

Bei klassischen Fortbildungsmaßnahmen legen die Veranstalter die Themen fest, suchen nach geeigneten Referenten und hoffen, damit die Interessen der potentiellen Teilnehmer zu treffen. Aktuelle Trends und Themen zu analysieren und passende Experten dafür zu finden, benötigt viel Zeit. Und oft werden dann Veranstaltungen angeboten, die über die Schilderung von Grundlagen nicht hinauskommen, während sich das Themengebiet längst weiter entwickelt hat. Tradierte Formate erweisen sich so als zu starr und langsam, um mit agilen Entwicklungen in Technik und Wirtschaft mithalten zu können.

Eine Fortbildungsform, die in den vergangenen Jahren rasanten Zulauf erhalten hat, sind die so genannten Barcamps, auch manchmal als „Un-Konferenzen” bezeichnet. Die Veranstalter legen hier ein Oberthema fest und kümmern sich um Veranstaltungsräume und Infrastruktur. Besucher und Referenten sind dann eingeladen, zu Themen zu sprechen und zu diskutieren, die ihnen am Herzen liegen: Praktiker lernen auf Barcamps von Praktikern.

Was macht ein Barcamp erfolgreich?

Die Vielzahl der angebotenen Sessions, die gemeinsame Themenentwicklung vor Ort und der eher informelle Charakter eines Barcamps könnten schnell den Eindruck erwecken, als genüge es, einfach ein paar Tische hinzustellen und für frischen Kaffee zu sorgen. Der Rest findet sich dann schon. Das ist natürlich nicht so. Ein so organisiertes Barcamp würde wohl binnen Stunden einen Teilnehmerschwund erleben und auch nur einmal veranstaltet werden.

Aber wie organisiert man denn nun ein Barcamp? Was macht eine solche Veranstaltung erfolgreich und lässt (im Idealfall) alle Besucher zufrieden und inspiriert nach Hause gehen?

Genau das arbeitet Jöran Muuß-Merholz in seinem Buch heraus. Denn nach einer kurzen Einführung in das Thema Peer-to-Peer-Veranstaltungen schildert er ausführlich den Ablauf und vor allen Dingen die Organisation eines Barcamps.

In dem reich bebilderten und sehr praxisnahen Buch liefert er viele konkrete Beispiele und Hinweise rund um die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung einer solchen Veranstaltung. Dabei greift er auch typische Fragestellungen heraus: Beispielsweise die Frage nach Fotos während der Veranstaltung, die dann vielleicht auch über sozialen Netzwerken verteilt werden sollen. Was ist da erlaubt? Und wie können Teilnehmer signalisieren, dass sie für Fotos nicht zur Verfügung stehen?

Am Ende von „Barcamps & Co“ liefert der Autor noch eine Zusammenstellung von weiteren Peer-to-Peer-Veranstaltungen mit. Wenn Sie also noch keine Vorstellung davon haben, was eigentlich ein „Hackathon“ ist, erfahren Sie es hier.

Management-Journal-Fazit: Mit seinen vielen Checklisten und konkreten Hinweisen ist das überaus schön gestaltete Buch der ideale Begleiter für alle, die ein Barcamp organisieren wollen. Wer erstmals an einem Barcamp teilnehmen möchte, aber nicht genau weiß, was ihn da überhaupt erwartet, kann ebenfalls bedenkenlos zu diesem Titel greifen. Die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall für beide Seiten.

Stephan Lamprecht

Barcamps & Co.

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

Pros

  • Konkret
  • Praxisnah
  • reich illustriert

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