Der technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel kennt keine Atempause. Selbst „Digital Natives“, die bereits mit dem Internet aufgewachsen sind, reagieren teilweise überrascht auf die neuen Errungenschaften und Möglichkeiten, die in schneller Taktung die Arbeitswelt und das private Leben verändern.
In dieser Welt nicht den Anschluss zu verlieren, ist keine Frage des Changemanagements mehr, es ist eine tägliche Herausforderung. Wir brauchen „Challenge-Manager“, die sich diesen Veränderungen stellen. Robert Egger will in seinem Buch zeigen, wie die Ergebnisse der Hirnforschung dabei helfen, Führungskräfte in solche Challenge-Manager zu verwandeln.
Der Challenge-Manager gestaltet die Zukunft
In seinem Vorwort skizziert Egger, was er unter einem Challenge-Manager versteht. Eine Führungskraft, die die Gegenwart meistert und die Zukunft gestaltet. Er entwickelt die Mitarbeiter weitsichtig, findet die besten Mitstreiter, folgt ethischen Prinzipien und überwindet überkommene starre Strukturen in der Arbeitswelt.
Und das alles kann man lernen, wobei der Autor unter Führungskraft nicht ausschließlich das Top-Management versteht, sondern auch Teamleiter oder Vereinsvorsitzende im Blick hat. Erlernen lassen sich diese Fähigkeiten, wenn man sich an den Ergebnissen der modernen Hirnforschung orientiert.
Aufregende Reise durch die Erkenntnisse der Hirnforschung
Robert Egger legt kein Rezeptbuch vor, sondern stellt die faszinierenden Ergebnisse der modernen Hirnforschung vor. Unser Gehirn arbeitet wie ein Autopilot, der uns pausenlos unterstützt und auch schützt. Der erste Teil seines Buches stellt durchaus verblüffende Ergebnisse der Forschung vor, die einen Blick darauf gestatten, wie unser Hirn arbeitet. Der Leser wird hier auch direkt mit einbezogen, denn kleine Aufgaben warten auf eine Lösung. Ihre Ergebnisse zeigen u.a., wie eine vorschnelle Analyse uns in die Irre leiten kann. Diese grundlegenden Erkenntnisse leiten dann zum eigentlichen Thema über.
Die Frage lautet, wie Manager mit diesem „limbischen Erbe“ umgehen sollen. Wie sie sich selbst vor vorschnellen Erkenntnissen oder Phänomenen wie Framing schützen. Kapitel um Kapitel lernt der Leser, wie er die Forschungserkenntnisse wirksam in seinen (Arbeits-) Alltag einbaut.
Kraft von Emotionen, Belohnung und Strafen
Es folgt ein Ritt durch die Welt des limbischen Erbes. Egger schreibt über die Bedürfnispyramide des Menschen, die unterschätzte Kraft der Emotionen und die Pole der Motivation. Fesselnd und anschaulich leitet er aus diesem Basisinstrumentarium, das zum Menschsein gehört, seine Prinzipien der guten Führung ab. Ergebnisorientierung, Förderung des Einzelnen, dessen Stärken nutzen, in Chancen denken und Vertrauen und Zutrauen in seine Mitmenschen und Mitarbeiter haben.
Management-Journal-Fazit: Der „Challenge-Manager“ besticht durch überraschende Einsichten und die gelungene Synthese aus den Ergebnissen der Hirnforschung und daraus abgeleiteten Führungsprinzipien. Ein Buch, das den Leser klüger macht und ihm den Weg zu einer besseren Führungspersönlichkeit weist.
Stephan Lamprecht
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