Die Schlagzeilen rund um die Corona-Pandemie erwecken teilweise den Eindruck, als befände sich das Gesundheitswesen in Deutschland noch am Anfang seiner Digitalisierung. Wie in so vielen anderen Lebensbereich hat die Coronaviruskrise Schwachstellen aufgedeckt. Dazu gehört sicher eine noch unzureichende Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens. Doch die Zukunft hat längst begonnen und ohne digitale Technologien wäre es kaum möglich gewesen, in Rekordzeit Impfstoffe gegen die weltweit grassierende Krankheit zu entwickeln. Wie sieht die Zukunft unseres Gesundheitswesens aus? Dieser Fragen gehen gleich vier Autorinnen und Autoren in dem Buch „Die digitale Pille“ nach.
Das Gesundheitswesen ist längst digital und wird noch digitaler
Ob elektronische Gesundheits- bzw. elektronische Patientenakte, Apps auf Rezept, Fitness-Tracker, die von den Krankenkassen bezahlt werden und gesunden Lebensstil belohnen: Dies sind nur einige Beispiele von digitalen Technologien, die für die Patienten fühl- und sichtbar werden und bereits sind. Hochtechnologie und Digitalisierung spielen ihre Vorteile bereits heute in der Diagnostik aus, man denke etwa an KI-Systeme, die das medizinische Personal bei der Erkennung von Anomalien unterstützen.
In Höchstgeschwindigkeit machen die unterschiedlichsten Technologien Fortschritte. Hier einen fundierten Blick in die Zukunft des Gesundheitswesens zu schaffen, ist eine ebenso spannende wie schwierige Aufgabe.
Analytischer Blick auf die kommenden Entwicklungen
Die Expert:innen der Universität St. Gallen haben sich an diese Aufgabe gewagt und mit Bravour gelöst. Systematisch beleuchten Sie gekonnt (und für medizinische Laien verständlich!) die verschiedenen Aspekte unseres Gesundheitssystems: Von der Selbstbetrachtung und Diagnose, über die Beziehung zwischen Ärzt:innen und Patient:innen, digitale Therapiemöglichkeiten bis hin zur Entwicklung von Medikamenten, die mit Unterstützung digitaler Technologien entwickelt werden.
Ausgehend von ihrer Analyse und der teilweise verblüffenden Schilderung, was bereits heute möglich ist und morgen möglich sein wird, erhält der Leser einen Einblick in Medizin und Gesundheitswesen der (nahen) Zukunft, in der es individuelle Therapien – die „Pille für mich“ im reinsten Wortsinn – geben wird, aber der Gedanke der Vorsorge einen immer größeren Stellenwert haben wird.
Management-Journal-Fazit: Gesundheit geht jeden an: Und dieses Buch gibt faszinierende Einblicke in die Zukunft des Gesundheitswesens. Leicht verständlich und beeindruckend.
Stephan Lamprecht
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