Geschichten aus der Psychotherapie

Nesibe Özdemir hat sich in den sozialen Netzwerken eine große Anhängerschaft aufgebaut. Vermag sie es dort doch sehr spannend und fesselnd aus der Berufspraxis als Psychologin und psychologische Therapeutin zu berichten. Und dies gelingt ihr auch mit ihrem Buch „Was wir glauben, wer wir sind“, das bei Beltz erschienen ist.

Woran glauben wir, wenn wir an uns denken? Und warum?

Es geht in ihrem Buch um Glaubenssätze. Genauer gesagt um die falschen Annahmen, die uns daran hindern, die Person zu sein, die wir doch eigentlich gern wären. In ihren Geschichten aus der Psychotherapie geht es um (Selbst-) Liebe, Partnerschaften und Erlebnisse, die wir in der Kindheit hatten und uns nachhaltig prägten. Und natürlich auch um das nicht immer einfache Verhältnis in der eigenen Familie.

Die Autoren vermag es, die Geschichten ihrer Klientinnen und Klienten mit viel Empathie und auch einer Prise Humor zu schildern. 

Sich selbst neu denken

Nun geht es der Verfasserin aber nicht allein darum, unterhaltsam aus der Praxis einer Psychologin zu erzählen. Stattdessen hat sie die Beispiele mit Bedacht gewählt, weil sie weiß, dass viele Menschen ähnliches erlebt haben und sich genauso verhalten, wie die Besucher:innen ihrer Sprechstunden.

Glaubenssätze über Bord zu werfen, ist nicht einfach und erfordert Mut. Denn sie basieren auf verfestigten Wahrnehmungen und oft spielt dabei die selbsterfüllende Prophezeiung eine Rolle. Wer mit dem Glauben, dass es ohnehin schiefgehen wird, an einer Sache herangeht, wird oft genug nicht „enttäuscht“. Das Vorhaben wird scheitern. 

Es braucht also auch Mut dazu, Dinge und Erlebnisse zu hinterfragen. Sich also selbst „neu zu denken“, Raum für neue Erfahrungen zu lassen, um die alten Glaubenssätze zu überwinden. 

Genau das schafft dieses spannend und unterhaltsam zu lesende Buch, nicht zuletzt dank der klug gewählten Fragen am Ende jedes Kapitels, die zum Reflektieren animieren.

Management-Journal-Fazit: Das Buch ist ein tolles Beispiel dafür, dass Ratgeberliteratur nicht trocken und beschwerlich geschrieben sein muss. Die Autorin liefert Beispiele und Impulse, die ebenso lehrreich wie unterhaltsam geschrieben sind. Ein Buch, das alle lesen sollten, die eingetretene Pfade verlassen wollen und bereits sicher sind, dass mit ihren Glaubenssätzen etwas nicht stimmt. Oder sie mit anderen Menschen nicht so interagieren, wie sie es sich wünschen würden. 

Stephan Lamprecht

Was wir glauben, wer wir sind

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

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