Sie wird gern als Generation Y bezeichnet, die zwischen 1980 und 1999 Geborenen. Sie sind die Ersten, die mehr oder weniger vom Durchbruch des Internets geprägt sind. Und sie sind für viele Führungskräfte älterer Jahrgänge teilweise mehr als rätselhaft.
Anmaßend, naiv oder einfach frisch?
Charakteristisch für die Generation Y ist das Hinterfragen von Hierarchien und Sachverhalten. Ein “das haben wir schon immer so gemacht” ist hier keine Lösung und regt Widerspruch. Es gehört eher zur Grundüberzeugung der noch jungen Menschen, alles zu wissen und zu können. So beschreibt die Autorin Steffi Burkhart, selbst Angehörige dieser Generation, deren Grundhaltung. Und wirbt zugleich um Verständnis dafür, wenn ältere Personen dies als Anmaßung empfinden. Denn darin liegen auch Chancen.
Die Generation Y als Innovationstreiber
Denn genau in der Haltung, alles erreichen zu können, liegt die Grundlage für das Hervorbringen von Innovationen, weil dahinter die Überzeugung steckt, auch stets eine Lösung finden zu können. Und nicht allein aus diesem Grund plädiert die Autorin eindringlich, stärker auf diese Generation zuzugehen. Und sie sammelt reichlich Tipps und Hintergrundwissen für Manager und Führungskräfte.
Herausforderungen für Führung und Teamarbeit
Ausgehend von einer Beschreibung der demografischen Situation wendet sich Steffi Burkhart Kapitel um Kapitel den Themenkomplexen Arbeitswelt und Führung zu. Welche Ansprüche hat diese Generation an ihr Arbeitsumfeld, was erwartet sie von Führungskräften? Wie lassen sie sich als Mitarbeiter motivieren? Und was muss umgekehrt das Unternehmen tun, um als Arbeitgeber für die jungen Menschen attraktiv zu sein? Hier werden viele interessante Gesichtspunkte und Tipps gegeben. Allein der Exkurs zur Gründerkultur in Deutschland hätte gut entfallen dürfen, da er über Kolportage nicht hinausreicht.
Eigentlich schade, dass Verlag und Autorin dem Leser seine Aufgabe durch den inflationären Gebrauch von Hash-Tags am Ende von Absätzen und sperrige Formulierungen unnötig erschweren. Das wirkt insgesamt etwas sehr um Jugendlichkeit bemüht, wie auch die Nutzung von sperrigen Formulierungen wie “Gebrainwashed” oder “Händeln”. Etwas weniger dieser Elemente hätte der Wichtigkeit des Buches keinen Abbruch getan.
Management-Journal-Fazit: Steffi Burkhart ist ein sehr lesenswertes Porträt der Generation Y gelungen. Die Lektüre ist für alle Manager und Führungskräfte zu empfehlen, die mehr darüber wissen wollen, wie sich die Stärken (aber auch Schwächen) dieser Generation nutzen lassen.
Stephan Lamprecht
Steffi Burkhart: Die spinnen, die Jungen, Gabal, 2016.
Alle lieferbaren Ausgaben von “Die spinnen, die Jungen” bei managementbuch.de
Kommentar hinterlassen