Ob es nun als Industrie 4.0 oder neue industrielle Revolution betitelt wird, spielt keine Rolle. Fest steht, dass unser Leben global einem Wandel unterliegt, den Digitalisierung und Vernetzung prägen. Das betrifft natürlich insbesondere auch die Arbeitswelt und damit den Alltag jeder Führungskraft.
Lust auf Veränderung ist das Gebot der Stunde
Bereits in seinem Vorwort setzt sich der Autor kritisch mit tradierten Führungsinstrumenten auseinander. Seiner Ansicht nach passen Sie nicht mehr in das Konzept einer Arbeitswelt, die sich immer stärker in Teams und eigenverantwortlicher Arbeit organisiert. Womit sich dann aber auch die Frage stellt, was an die Stelle der bisher eingesetzten Tools aus dem Werkzeugkasten einer Führungskraft treten soll.
Das Kapital steckt in den Köpfen
Die Mitarbeiter mit ihren Ideen und ihrem Wissen sind heute das größte Kapital eines Unternehmens. Es sind schließlich die vielen klugen Köpfe in einer Organisation, die Innovationen hervorbringen. Mitarbeiterauswahl und Mitarbeiterförderung werden damit zu den zentralen Führungsaufgaben. Und in einem neuen Spiel, aber ohne neue feste Regeln, ist die Führungskraft zunächst auf sich gestellt. Klar scheint nur zu sein, dass viele der liebgewonnenen Instrumente wirkungslos sind. So gibt es nach Ansicht des Autors keine belastbaren Belege dafür, dass Incentives wirken, aber viele dafür, dass sie das Gegenteil von dem bewirken, was sie sollten.
Mutmachende Appelle und Impulse für Führungskräfte
Lutz Eichler wählt einen durchaus eigenwilligen Stil für seine Thesen. Die Kapitel beginnen stets mit den (immer noch) häufig gehörten Klagen von Führungskräften und Managern angesichts der aktuellen Umwälzungen. Ihnen stellt er dann seine Ideen entgegen. Danach benennt er die (vermeintlichen) Gegensätze zwischen dem Heute und der Zukunft. Darauf aufbauend präsentiert er in einem angenehmen Plauderton Ideen für neue Herangehensweisen in der Mitarbeiterführung.
Führungskräfte, die sich bereits intensiver mit dem Phänomen der Digitalisierung oder der Generation Y beschäftigt haben, werden in den knapp 180 Seiten starken Buch eine prägnante Zusammenfassung oder Bestätigung für das eigene Verhalten vorfinden. Alle anderen erhalten wichtige Gedanken und Impulse, um darauf den eigenen Stil zu überprüfen oder anzupassen.
Management-Journal-Fazit: Ein gelungenes kleines Buch, das Führungskräften Mut machen sollte, sich zu verändern. Um den Mitarbeitern das zu geben, was heute notwendiger denn je erscheint: mehr Freiräume, um Höchstleistungen zu erreichen.
Stephan Lamprecht
Lutz W. Eichler: Führung rockt!, Wiley, 2016.
Alle lieferbaren Ausgaben von „Führung rockt!“ bei managementbuch.de
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