Arbeitszeit innovativ gestalten

Wem gehört die ZeitDas klassische Arbeitszeitmodell gerät zunehmend unter Druck. Gerade die jüngere Generation erhebt den Anspruch, ergebnisorientiert arbeiten zu wollen. Da gerät der klassische 8-Stundentag in den Verdacht, dass Unternehmen hier nur nach Anwesenheit honorieren. Arbeit und Leben in Einklang zu bringen, was gern unter dem Modewort “Work-Life-Balance” zusammengefasst wird, weckt bei den Arbeitnehmern Wünsche, sich gerade auch die Arbeitszeit flexibler einteilen zu können. Auf der anderen Seite bewegt sich unser Wirtschaftsleben immer mehr in Richtung einer Service- und Dienstleistungsgesellschaft. Kunden wollen flexibel einkaufen oder mit Unternehmen kommunizieren. Arbeitgeber sehen sich also vor die Herausforderung gestellt, einen Weg zwischen Wünschen der Arbeitnehmer, und betrieblichen Erfordernissen, wie der Erreichbarkeit für Kunden, zu finden.

Arbeitszeitmodelle erklärt

Die ersten 15 Seiten des Buchs kann der Leser getrost überblättern. Der hier enthaltene philosophische Exkurs über Zeit, Rhythmus und Takt ist nett geschrieben und ein Angebot an den Leser, trägt aber zum Hauptthema nichts bei. Im Anschluss werden eine Vielzahl von möglichen Arbeitszeitmodellen kurz erklärt, und auch mittels Diagrammen erläutert. Wer sich bereits eingehende mit der Thematik beschäftigt hat, wird hier nichts Neues finden. Für alle anderen Leser ist dieser Teil aber durchaus wichtig. Denn er trägt zum Verständnis des Hauptteils bei, da hier alle Begriffe eingeführt werden.

Flexible Arbeitszeitregelungen dreier Unternehmen

Der Leser erhält auf den folgenden gut 130 Seiten Einblick in die Arbeitszeitregelungen dreier Großunternehmen. Deutsche Telekom, ING-Diba und Bertelsmann erlauben einen Blick hinter die Kulissen. Etwas mühsam ist die vom jeweiligen Unternehmensmarketing beigesteuerte Einführung zum Unternehmen selbst, zumal es auch für den Leser wenig Mehrwert bietet, noch einmal daran erinnert zu werden, dass die Telekom aus der Bundespost hervorging. Die Ausführungen und Schilderungen aus den Unternehmen sind dann aber gehaltvoll. Denn hier werden nicht nur die einzelnen Arbeitszeitmodelle vorgestellt, sondern auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die sich bei der Einführung ergeben haben. Und die Branchen sind gut gewählt, denn gerade im Kundenservice (Telekom) muss ja ein bestimmtes Niveau der Erreichbarkeit zwingend gegeben sein. Dies gilt sinngemäß auch für die ING-Diba, denn auch dort gibt es bestimmte Erwartungshaltungen der Kunden, die mit ihrem Kreditinstitut in Verbindung bleiben wollen.

Management-Journal-Fazit: Das von Martin Seiler herausgegebene Buch bietet direkt aus der Praxis Einblick in die Planung, Einführung und Umsetzung moderner und flexibler Arbeitszeitmodelle. Es ist somit nicht nur für die Mitarbeiter in Personalabteilungen interessant, sondern genauso für Geschäftsführer und Firmeninhaber.

Stephan Lamprecht

Martin Seiler (Hrsg.): Wem gehört die Zeit, Schäffer Poeschel, 2016.

Alle lieferbaren Ausgaben von “Wem gehört die Zeit” bei managementbuch.de

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