“Change Management” – gehört seit Jahren bei Beratern, Managern und Firmeninhabern zum Wortschatz. Und wenn ein Fachbuch zu diesem Thema 14 Neuauflagen erlebt, dann darf es einerseits als Standardwerk bezeichnet werden, genauso wie sein Autor zurecht als Experte bezeichnet werden kann. Klaus Doppler hat den Begriff “Change Management” geschaffen, wie er in seinem neuen Buch berichtet, eher zufällig, weil der Verleger seinerzeit den Titel “Veränderungsprozesse gestalten” zu langweilig fand.
Fehler beim Change Management vermeiden
Seit dem Erscheinen des ersten Grundlagenwerks zum Management von Veränderungen, sind unzählige Ratgeber und Fachtitel erschienen. Ein regelrechter Dschungel an Ratschlägen und Hinweisen. Das macht es für den Manager, der sich mitten in einem Change-Prozess wieder findet, nicht einfach, den roten Faden zu entdecken. Und genau hier setzt das neue Buch von Doppler an. Er möchte seinen Lesern die Fehlerquellen aufzeigen, die er in seiner Praxis erlebt hat. Und so lässt er den Leser unmittelbar an seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz teilhaben. Denn, wenn etwas während eines Projekts aus dem Ruder läuft, helfen Hinweise auf die Fachliteratur selten weiter, da hier ja in erster Linie die Grundlagen vermittelt und idealtypische Prozesse geschildert werden.
Komprimierte Darstellung mit viel Praxisbezug
Die langjährigen praktischen Erfahrungen im Change Management sind in diesem Buch von der ersten Zeile an spürbar. Und so nimmt Doppler auch kein Blatt vor den Mund, wenn er sich durchaus kritisch mit dem inflationären Gebrauch des Begriffs Change auseinandersetzt oder Unternehmensberatern vorwirft, oftmals alten Wein in anderen Schläuchen verkaufen zu wollen, was dann keine oder kaum spürbare Veränderung im Unternehmen zeigt. Häufig genug entwerfen Berater lediglich Visionen und bieten Konzepte an, die dann “nur noch umgesetzt” werden müssten. Und bei diesem Schritt würden dann Unternehmen und Management allein gelassen.
Echten Wandel herbeiführen – Anforderungen an Führungskräfte
Der Verfasser nimmt Führungskräfte in die Pflicht und erläutert exakt und mit viel Feingefühl gerade auch gegenüber den Befindlichkeiten von Mitarbeitern und dem Beharrungsvermögen der Organisation. Dort wo es sein muss, ermahnt Doppler auch die Leser. So würden Change-Prozesse immer dann scheitern, wenn der allerste Schritt nicht unternommen wird. Denn ohne die Frage zu beantworten, was eigentlich verändert werden soll und was das gewünschte Ergebnis sein wird, geht es nun einmal nicht. Oder wie er es in einem der schönsten Sätze zusammenfasst: “Ausgefeilte Konzepte oder Leitbilder erwecken den Anschein, schon auf einem guten Weg zu sein – dabei ist noch kein einziger Schritt getan.”
Management-Journal-Fazit: Der Klappentext verspricht nicht zu viel. “Change” kann wirklich gut in einem Tag gelesen werden und steckt voller wichtiger Tipps und Hinweise, um Veränderungen im Unternehmen auch zum Erfolg zu führen. Ein Buch, dem man viele Leser wünscht, nicht nur unter Führungskräften und Managern, sondern auch Beratern.
Stephan Lamprecht
Klaus Doppler: Change, Campus 2017
Alle lieferbaren Ausgaben von “Change” bei managementbuch.de
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