Von den Inkas lernen, heißt Siegen lernen?

“Aufstieg und Fall” – der Anfang vieler Buchtitel: Ob römisches Imperium, das Reich Alexander des Großen aber auch die Geschichte von einstigen Weltmarken wie Nokia. Was die Leser an solchen Titeln fasziniert, dürfte das Rätsel hinter dem Scheitern und dem Abstieg in die Bedeutungslosigkeit sein. Wie kann es sein, dass von der einstigen Macht nichts mehr da ist? Gibt es so etwas wie ein Gesetz des Scheiterns?

Die Inkas als Mahnbild und Impulsgeber

Allein ein Blick auf die Top 10 der Unternehmensliste der Fortune 500 zwischen 1990 und 2015 könnte den Eindruck entstehen lassen, dass es eine solche Gesetzmäßigkeit geben könnte. Auch die Inkas regierten jahrhundertelang ein riesiges Reich, bevor Sie binnen weniger Jahre in die Bedeutungslosigkeit versanken. Und die Geschichte der Inkas begegnet dem Leser von “Die Illusion der Unbesiegbarkeit” regelmäßig.

Eine Warnung an die Käufer dieses Buches vorweg. Nehmen Sie sich etwas Zeit, kochen Sie sich Kaffee oder Tee oder öffnen Sie eine gute Flasche Wein. Denn Sie werden das Buch wahrscheinlich nicht wieder aus der Hand legen und in einem Rutsch lesen. Die Inkas werden Sie dabei begleiten; vor allen Dingen, was man gerade auch aus ihrem Schicksal lernen kann.

Es geht um die Vermeidung von Fehlern!

Der Absturz von erfolgreichen Unternehmen in die Bedeutungslosigkeit ist keine schicksalhafte Fügung, wird meist nicht von externen Umständen oder gar der vielbeschworenen Disruption verursacht. Es stehen ganz einfach menschliche Fehler dahinter. “Der Moment der größten Stärke und des größten Erfolgs ist zugleich der Moment der größten Verletzbarkeit.” So formulieren es die beiden Autoren bereits in der packenden Einleitung. Das Problem ist allerdings, dass ein Unternehmen bereits zu einem Zeitpunkt gegensteuern muss, an dem offenbar noch alles gut läuft und scheinbar keine Probleme am Horizont zu sehen sind.

Überzeugend geschriebener Management-Ratgeber

Andreas Krebs und Paul Williams wenden sich inhaltlich gekonnt und spannend geschrieben verschiedenen Trends und Weisheiten rund um das Management zu. Zum Beispiel Visionen – denn augenscheinlich braucht wohl jedes Unternehmen eine. So deuten es jedenfalls die Firmenbroschüren stets an. Nur was macht eine gute Vision eigentlich aus?

Es geht um zeitlose und damit stets aktuelle Fragen des Managements: Werte, die Frage der richtigen Personalauswahl, aber auch um Firmenübernahmen und Fusionen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Autoren finden zu einem ganz eigenen Stil aus Darstellung und Interview und kehren dabei immer wieder auch zu den Inkas zurück.

Management-Journal-Fazit: Ein gleich in mehrfacher Hinsicht faszinierendes Buch. Einsichten und Impulse, die zum Nachdenken anregen, unterhaltend und fesselnd geschrieben – ein Gewinn für Manager und Führungskräfte. Und hätten die Inkas es lesen können, wäre ihre Geschichte vielleicht anders verlaufen.

Stephan Lamprecht

Die Illusion der Unbesiegbarkeit

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

Pros

  • Packend geschrieben
  • Nachdenkenswert
  • Impulse für die tägliche Arbeit

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Seite zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen