Coaching einmal an ungewöhnlichen Orten betreiben

Manchmal genügt bereits ein Wechsel der Perspektive, um neue Impulse zu erhalten. Wer in Besprechungen immer an der gleichen Stelle sitzt, hängt sprichwörtlich an seiner Position und nutzt eingefahrene Gleise. Eine ganz bewusst gewählte neue Sitzordnung kann Dynamiken entfachen. Und dieser Ansatz lässt sich auch hervorragend auf Coaching-Sitzungen übertragen. Wie das geht, will Barbara Messer in ihrem Buch verraten. Sie arbeitet selbst als Trainerin und Coach, und lässt den Leser an ihrem individuellen Erfahrungsschatz teilhaben.

Persönliche Sichtweisen und Erfahrungen

Doch bevor die Verfasserin sich dem Hauptthema des Buchs zuwendet, wirft sie einen persönlichen und dabei durchaus kritischen Blick auf die Situation des Coachings in Deutschland. Denn nach wie vor treibt die Branche ja auch um, wie sich die Qualität von Coachings sichern lässt. Qualitäts- und Ausbildungskriterien bewegen eine ganze Reihe von Verbänden. Dieses Thema führt sie zu Typisierungen von Coaches, bevor sie schließlich den Blick auf die Anliegen der Menschen richtet, um die es ja in erster Linie geht. Den Coachees, die mit einem bestimmten Bedürfnis und in einer konkreten Lebenssituation Hilfe oder Unterstützung suchen. Überaus empfehlenswert ist das Kapitel “Toolbox”, das als Nachschlagewerk konzipiert ist und Ideen für die Durchführung eines Coachings liefert.

Vom Lagerfeuer bis zum WhatsApp-Coaching

Ihre grundlegenden Ausführungen sind notwendig, denn sie setzen beim Leser die Fantasie frei, sich die ungewöhnlichen Coachings und Orte in Aktion vorzustellen. Denn schließlich soll beides ja auch zum Coachee passen und diesen voranbringen. Die Autorin breitet ein wahres Feuerwerk an Ideen aus. Und nutzt ganz selbstverständlich neue Technologien dabei, wenn Sie zum Beispiel ein Coaching via WhatsApp beschreibt. Ja, auch per Messenger können Coach und Coachee in Verbindung bleiben. Der Coachee gewinnt damit den Eindruck, dass der Coach im Zweifel für ihn da sein wird. Doch es geht auch raus in die Natur, etwa auf Wanderschaft, zum Paddeln, ins Zelt oder ans Lagerfeuer, das ja stets eine besondere Atmosphäre schafft. Zu jedem Ansatz bzw. Ort wird beschrieben, was für die Vorbereitung notwendig ist und welchen Nutzen die Beteiligten daraus ziehen. Dazu gibt es auch immer Hinweise, was für die Durchführung zu beachten ist. Schließlich soll ja nicht einfach nur gepaddelt werden, sondern das Coaching auch einen Sinn haben.

Management-Journal-Fazit: Das Buch lebt einerseits von den sehr schönen Ideen für tatsächlich ungewöhnliche Coachings, die an ungewöhnlichen Orten stattfinden können, aber nicht müssen. Zum anderen aber gerade auch von den sehr persönlichen Ein- und Ansichten der Autorin, die sich auch durchaus kritisch mit ihrer Zunft auseinanderzusetzen weiß.

Stephan Lamprecht

Ungewöhnliches Coaching an ungewöhnlichen Orten

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

Pros

  • Viele Anregungen
  • persönliche Sichtweisen

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