Sprenger legt nach

Mit „Radikal führen“ ist Reinhard K. Sprenger vor rund 10 Jahren ein Klassiker der Management-Literatur und ein großer Wurf gelungen. Jetzt ist bei Campus eine Neuauflage erschienen.

Geradezu euphorisch waren die ersten Besprechungen zum Titel „Radikal führen“ unmittelbar bei Erscheinen der ersten Auflage. Unter einem provokanten Titel verstrickte sich der Autor nicht im Klein-Klein von Management-Methoden und Philosophien in der Führung. Stattdessen arbeitete er Kernaufgaben heraus, denen sich jede Führungskraft stellen muss und die Sprenger für zeitlos hält.

Gut bleibt gut

Und die Zeit hat dem Verfasser recht gegeben. Denn, wer das Buch heute in seiner neuen Auflage zum ersten Mal liest, wird zustimmend mit dem Kopf nicken. Es wirkt genauso frisch wie beim ersten Erscheinen. Denn tatsächlich tauchen die Problemkreise und Aufgaben, die Sprenger seinerzeit herausgearbeitet hat, im Alltag jeder Führungskraft auf. Ganz unabhängig davon, in welcher Branche sie tätig ist, wie groß das Unternehmen ist und welche Arbeitsorganisation vorherrscht.

Es gilt Zusammenarbeit zu organisieren, Konflikte zu entscheiden, die Zukunftsfähigkeit zu sichern und – die Basis von allem – Mitarbeitende zu führen. Das alles bleibt genauso wahr wie vor 10 Jahren. Und die Beobachtungen und Ableitungen von Sprenger genauso scharf und auf den Punkt. Ein erstaunlich wenig gealtertes Buch.

Ein Update zu Homeoffice und New Work

Gewachsen ist das Buch um ein weiteres Kapitel, das sich ausschließlich dem „New Work“ widmet. Und Sprenger wäre nicht er selbst, wenn das Kapitel nicht ebenfalls eine zugespitzte Überschrift erhalten hätte. „New Work – Zukunft der Arbeit oder Management-Mode?“, fragt er sich. Und die Leserinnen und Leser. Komprimiert und pointiert setzt er sich mit Agilität, Homeoffice und der Suche nach dem „Purpose“ auseinander. 

Was genau er dazu zu sagen hat, soll jeder selbst nach dem Kauf des Buchs entdecken. Gefallen dürfte das, was Sprenger hier schreibt, nicht jedem. Das war auch schon nicht sein Anspruch in der ersten Auflage seines Werks. Und das ist auch gut so.

Management-Journal-Fazit: Ein wahrlich jung gebliebener Klassiker, der in der Neuauflage auch aktuellste Entwicklungen in Unternehmen wie das Homeoffice, hybride Arbeitswelten und der Suche nach dem Sinn aufgreift. Eine Lektüre, die wirklich jedem Menschen empfohlen werden kann, der sich für Führung interessiert.

Stephan Lamprecht

Radikal führen

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

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