Vorsicht, die zwei Büchlein „Bullshit“ und „Wahrheit“ passen zwar in jede Westentasche. Sie enthalten aber mehr Gehirnnahrung als mancher dicke Wälzer. Der Philosoph Harry G. Frankfurt konzentriert sich. Und das ist seine Stärke.
Während er in „Bullshit“ der Frivolität der westlichen Kultur im Umgang mit der Wahrheit nachgeht, bringt er uns im zweiten Band seine Idee von Wahrheit näher. Grund dafür ist, dass er von den letzten Insassen postmoderner Reservate angefeindet wurde, einem überholten Begriff von Wahrheit nachzutrauen. Es geht ihm aber nicht um eine Definition der „Wahrheit“, sondern vielmehr um Aufrichtigkeit. Aufrichtigkeit gegenüber seiner Umgebung, seinen Mitmenschen und vor allem gegenüber sich selbst.
Philosophisch interessierten Zeitgenossen sind beide Bändchen (übrigens schön aufgemacht, und dazu mit 8,- bzw. 10,-€ noch billig) ans Herz zu legen. Sie regen dazu an, nachzudenken und so etwas Altmodisches wie Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit wieder in die Denk- und Handlungsroutinen einzubauen.
Harry G. Frankfurt: Bullshit, Suhrkamp, Februar 2006 – gebunden – 70 Seiten
Harry G. Frankfurt: Über die Wahrheit, Hanser, Februar 2007 – gebunden – 96 Seiten
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