Klar, wer sich als Arzt, Eheberater, Architekt oder Journalist selbständig macht, genießt auf den ersten Blick mehr Freiheiten als Angestellte in denselben Berufen. Demgegenüber sehen sich Freiberufler aber auch mehr Risiken und Unwägbarkeiten ausgesetzt. Nicht nur in finanzieller Hinsicht.
Eine Bestandsaufnahme der Chancen, Aufgaben und bürokratischen Hürden liefert Svenja Hofert in ihrem Einsteigerbuch „Praxisbuch für Freiberufler“. Detailliert schildert die Autorin, wie der Weg in die Selbständigkeit gelingt, wie Sie sich gegenüber Kunden und Mitwerbern positionieren („Nische besetzen, Problemlöser für die eigene Zielgruppe werden“ )und realistische Honorarforderungen verankern („Preiswertsein dankt Ihnen niemand!“). Vor allem aber geht es darum, wie Sie Kunden gewinnen und binden („Sozial Medien bieten eine Riesenchance“).
Gut: Hofert schert nicht alle Freiberufler über einen Kamm, sondern verdeutlicht berufsbezogene Unterschiede in der Ausgestaltung der Selbständigkeit. Die vielen Musterdokumente, Fallbeispiele und rechtlichen Grundlagen sind für Quereinsteiger unentbehrlich.
Was das Buch aber so wertvoll macht: Bei allem Optimismus, den Ihnen Hofert auf Ihrem Weg mitgibt, bleibt sie jederzeit realistisch und verschweigt auch die Schattenseiten nicht. Wer den Weg in die Selbständigkeit vor allem der vermeintlich hohen Einkünfte wegen ins Auge fasst, sollte mit dem Kapitel „Wenn das Geld nicht reicht“ starten. Denn Existenzängste und schwankende Monatseinkommen sind ständige Begleiter der Freiberufler.
Svenja Hofert: „Praxisbuch für Freiberufler“, Gabal 2012
Alle Infos unter Managementbuch.de
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