Führung stirbt nicht

In den vergangenen Jahren wehte viel frischer Wind durch die Korridore der Unternehmen. Berater und Experten für Organisation vertraten nun die Ansicht, dass die Firmen sich anders organisieren müssen, sich für neue Arbeitsmethoden entscheiden, um den zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Scrum, Agilität, Holokratie sind nur einige der Begriffe, die Manager und Führungskräfte neu lernen mussten. Wer die Literatur zu diesen Veränderungen liest, könnte fast auf den Gedanken verfallen, dass es in den Unternehmen der Zukunft gar keine Führungskräfte mehr gibt. Die Arbeit organisiert sich von selbst, wenn alle an einem Strang ziehen und von einer Idee begeistert sind. Doch Führung stirbt nicht, ist die Überzeugung von Peter Holzer, die er in seinem Buch vertritt.

Führungspersönlichkeiten prägen Unternehmen

Ist das Ende der Führung eingeläutet? Werden Führungspersönlichkeiten in Unternehmen vielleicht gar nicht gebraucht? Brauchen Firmen weniger Führung? Der erfahrene Berater und Vortragsredner Peter Holzer setzt in seinem Buch einen starken Kontrapunkt in der augenblicklichen Debatte und den Experimenten mit alternativen Organisationsmodellen. Aus seiner Sicht wird Führung mehr denn je gebraucht.

Und ein Blick auf aktuell besonders erfolgreiche Unternehmen gibt ihm dabei Recht. Amazon, Apple oder Tesla: Diese Firmen gelten wohl kaum als tradiert, sondern befeuern ihre Branchen mit neuen Ideen und Innovationen. An ihrer Spitze stehen aber ausgesprochene Führungspersönlichkeiten. Wäre Amazon ohne Jeff Bezos so erfolgreich ? Ist Tesla ohne Elon Musk denkbar? Was ist mit Apple?

Starke Führung ist keine Diktatur

Gerade weil Unternehmen heute in einer kaum vorhersagbaren Welt agieren müssen, weil viele von ihnen sich nach wie vor mitten in einem Prozess der Transformation befinden, sich möglicherweise gegen Newcomer mit digitalen Geschäftsmodellen zur Wehr setzen müssen, brauchen sie Menschen, die fokussiert und konsequent führen. Menschen, die sich auch einmal trauen, unbequem zu sein, aber die Verantwortung übernehmen. Führungspersönlichkeiten eben.

Und die Renaissance der Führung, die ebenso eindringlich wie eingängig in diesem Buch beschreiben wird, hat nichts mit einer Diktatur von Meinungen oder Machtspielen zu tun. Aber Firmen sind eben auch darauf angewiesen, Gewinne zu erwirtschaften, und das funktioniert nicht in einer Umgebung, in der nur „gekuschelt“ wird. Es braucht Vorbilder, die mutig voranschreiten, eine fruchtbare Streitkultur etablieren und den Mitarbeitenden die Sicherheit geben, Verantwortung zu tragen. Führungskräfte eben!

Management-Journal-Fazit: Peter Holzer entwickelt starke Thesen und entwirft einen Gegenpol in der Debatte rund um das Ende der Führung. Ein wichtiger Diskussionsbeitrag, der viele Impulse setzt und gnadenlos die Schwächen alternativer Modelle aufzeigt.

Stephan Lamprecht

Führung stirbt nicht

10

Lesbarkeit

10.0/10

Nutzwert

10.0/10

Anspruch

10.0/10

Pros

  • Setzt Impulse
  • Streitbar
  • Mutig

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